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„Philosophie – Bert Beitmann“
Die vorliegende Arbeit ist bereits etwa 25 Jahre alt. Sie entstand neben einem Philosophie-Studium in Bielefeld, bzw. der Fernuniversität Hagen. Inhaltlich hatte sie mit diesem allerdings wenig gemeinsam. Sie war früher einmal auf etwa sechs Bände konzipiert gewesen und sollte als Ganzes ein vollständiges philosophisches System darstellen (ein Versuch der in unserer Zeit als nicht mehr machbar gilt. Eine der Anregungen dafür dürften die Seminare Friedrich Fuldas zum Werk Hegels in Bielefeld gewesen sein, die der Autor besucht hatte).
Seit seiner Pubertät und den Erinnerungen an die letzten Kriegstage in Ostpreußen haben den Autor soziale und ethische Fragen immer stark beschäftigt. Viele Jahre wollte er Krankenpfleger werden, um zu Albert Schweitzer nach Lambarene gehen zu können. Er erhielt dafür 1955 keinen Ausbildungsplatz. Mit seinem Freund Werner Langenheder durchstreifte er die Wälder der Meller Berge, bzw. die des Gutes Ostenwalde und diskutierte mit ihm tagelang über die Verbesserung der Lebensbedingungen auf der Erde. Er machte dann eine Gärtnerlehre, studierte in Osnabrück (Gartengestaltung), Wilhelmshaven und Göttingen (Sozialwissenschaften), interessierte sich aber weiterhin für philosophische Fragen.
Die für ihn wichtigsten Autoren waren dabei Kant, Nietzsche und Wittgenstein. Kant zunächst einfach nur deshalb, weil dieser Ostpreuße gewesen war und die Mutter ihm alle Größen des ostpreußischen Kulturlebens als erstes nahe legte. Die vorliegenden Erkenntnistheorie (obwohl ein solcher Ansatz heute als überholt gilt) als erster Band ist nur von hierher zu verstehen. Die Arbeit sieht sich am Anfang einfach in der kantischen Tradition einer allgemeinen Vernunftkritik, der dann alle übrigen Arbeiten folgen sollten. Der Aufbau des Textes ist dann stark von Nietzsche und Wittgenstein beeinflusst worden, – von Nietzsche, weil zwei Flüchtlingsfrauen ihm diesen während seiner Schulzeit im Privatunterricht nahegelegt hatten und Wittgenstein, weil der Autor den Tractatus einfach gerne hat.
Die Aussichtslosigkeit als einfacher Berufsschullehrer diese Texte publizieren, bzw. mit ihrer Hilfe in eine philosophische Diskussion treten zu können, veranlasste den Autor, sie zur Seite zu legen. Er hatte sie fast vergessen. Erst bei der Suche nach verschiedenen Unterlagen stieß er wieder auf sie (bzw. die vielen dazu gehörenden Ordner mit Notizen)- Er gab sie Andreas Pfennig zu lesen, der sie (bei aller Kritik) für sich als bereichernd empfand, weil er auch zu ähnlichen Arbeitsschlüssen von einem völlig anderen Denkansatz her gelangt war. Er bereitete den zuvor maschinengeschriebenen Text für die Computerarbeit vor. Der Autor dankt ihm dafür.
Durch den Erfolg seiner „Geschichte der Gartenkunst“ angeregt, stellt der Autor nun auch diesen Text ins Internet. Vielleicht bereichert er den einen oder anderen Leser. Vielleicht regt er jemanden an, seine Gedanken fortzusetzen. Keine Gesellschaft kann auf ein geistiges Orientierungskonzept verzichten, das als Einheit nur die Philosophie zu liefern vermag. Sie darf nicht in Verbindung mit ihrem augenblicklichen Tiefstand, bzw. ihrer heutigen gesellschaftlichen Bedeutungslosigkeit gesehen werden. Dafür ist sie als wichtigste Orientierungswissenschaft zu bedeutsam. Diese Arbeit will nicht mehr sein als ein Betrachtungskonzept für unsere Welt aus der Sicht unserer Zeit (mit den Augen eines einzelnen). Auch sie ist in ihren Aussagen nur eine Projektion, ihre „Wahrheiten“ nur Geschichte.
Der zweite Band dieser Reihe sollte sich mit Fragen der Ethik, bzw. der Gerechtigkeit befassen. Es liegt dazu noch eine Vielzahl von Ordnern mit Notizen vor, doch sollen zunächst vom Autor noch gartengeschichtliche und gartentheoretische Fragen bevorzugt bearbeitet werden.
Ich widme diese Arbeit meinem verstorbenen Freund Werner Langenheder (ohne unsere Gespräche über viele Jahre würde es sie in dieser Form nicht geben).