(lat. schola = Schule; = die Schulwissenschaft).
Die Hauptvertreter der Frühscholastik waren:
Johannes Scotus Eriugena (auch Scottus, um 810 – 877, Ire):
- die Schöpfernatur Gottes,
- die nach göttlichen Ideen geschaffene Natur,
- die Welt der Geschöpfe,
- die am Ende zu ihrer Ruhe gelangende Natur.
Gott lebt in einer sich ständig vollziehenden Schöpfung. In ihr bestimmt er sich verborgen selbst. Über den Geist des Menschen lässt er sich erkennen.
Anselm von Canterbury (1033 – 1109, „Vater der Scholastik“):
- Die Urbilder sind sein Wille,
- das Gewordene dessen Ausdruck,
- die menschliche Seele sein Bild.
Anselm nennt drei Wahrheiten:
- die ewigen Wahrheiten in Gott
(die Ideen),
- die Wahrheiten der Dinge
(die auf ihrer Übereinstimmung mit der göttlichen Wahrheit beruhen),
- Die Wahrheiten des Denkens
(die sich in der Übereinstimmung mit den Dingen befinden).
„Die Wahrheit ist die allein im Geiste erfassbare Rechtheit“ (d.h., das Ausrichten des ganzen Menschen auf den Seinsgrund Gottes).
Abaelard (1079 – 1142):
Die Universalien sind für ihn als Ideen ein Ausdruck des göttlichen Geistes. In seiner Schrift „Sic et Non“ („Ja und Nein“) zeigte er, dass widersprüchliche Bibelstellen interpretationsbedürftig seien. Damit schuf der die Grundlagen der „scholastischen Methode“, Texte zu überprüfen und zu interpretieren.
In seiner Ethik vertrat er die Ansicht, dass Handlungen verschieden gesehen werden können, es käme allein auf die Absichten der Handelnden an.