Natur

Die Natur

Alle Orientierungsvorgaben des Menschen sind anthropogene Setzungen und deshalb als tragende Elemente für Zukunftsvisionen wegen ihrer Unbeständigkeit und denkbaren Vielfalt nur begrenzt brauchbar. Die einzige Konstante in unserem Dasein ist die belebte Natur. In unserer Evolution sind wir aus ihr hervorgegangen und biologisch immer noch ein Teil von ihr. Unsere Organe, unser gesamter Stoffwechsel und unsere mikrobiotischen Lebensgemeinschaften sind ihre Ausdrucksformen. Unsere zivilisatorischen Überstülpungen entfremden uns in der Regel nur von ihr, bringen uns in einen Widerspruch zu ihr und damit zu unserer eigenen tatsächlichen Natur und machen uns krank. Bei allem was wir tun, müssen wir uns deshalb die Frage nach seinem naturgemäßen Hintergrund stellen. Eine andere echte Orientierungsmöglichkeit vor allen zivilisatorischen, d. . sozialen Errungenschaften, besitzen wir nicht. Unser Nervensystem ist ganz auf sie biologisch ausgerichtet. Ein Besuch in ihr bringt uns in die Welt zurück, aus der wir in unserer Evolution ausgezogen sind. Unsere Atmung, unser Puls und unser Blutdruck werden positiv beeinflusst, unser sympathisches Nervensystem beruhigt und unsere Stresshormone (Adrenalin, Cortisol) im Blut abgebaut. Unser Körper als eine Zellengemeinschaft, orientiert sich nach biologischen Programmen, die bei Bedrohung sein Immunsystem aktivieren. Verliert er seine genetisch abhängige Stoffwechselmitte wird er krank.

Am deutlichsten wird dies für uns vielleicht im geschlechtlichen Bereich. Ihr Verschiedensein ergibt sich bereits aus

  • dem Unterschied ihres Chromosoms,
  • dem Unterschied ihres Gehirnaufbaus,
  • dem (damit verbundenen) unterschiedlichen Stoffwechsel,
  • der (damit verbundenen) unterschiedlichen Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.

Beide Geschlechter haben (in ihren jeweiligen Mehrheiten) verschiedene Stärken, und es macht sachlich gesehen wenig Sinn sich darüber hinwegzusetzen und dann auf bestimmte Quoten und Paritäten zu pochen. Wenn es doch geschieht, dann erfolgt dies auf dem Hintergrund ideologischer, neurotischer oder vorteilsorientierter Vorgaben. Die verschiedenen Geschlechtsspezifischen Gehirne schaffen

  • unterschiedliche Interessen (Eine Erziehung dagegen bringt in der Praxis nicht viel).

Männer und Frauen sind zwar aufeinander bezogen, sind biologisch aber völlig verschieden. Männer haben im Y-Chromosom 20 andere Gene, einen verschiedenen Transmitterhaushalt (besonders hinsichtlich des Testosterons). Sie unterscheiden sich sowohl in ihrem psychischen wie auch in ihrem sozialen Verhalten. Ihre Differenzierung setzt bereits als Fötus im Mutterleib ein und wurde im Laufe ihrer Evolution biologisch zu dem, für das es auch heute noch archaisch steht. Sozial wurde es nur kulturell übertüncht. Genau genommen kämpft der Mann wie der Platzhirsch in der Brunft immer noch um seinen Status und die Frau wie Ricken um die existentielle Sicherheit ihres Nachwuchses. Entsprechend ist das männliche Interesse stärker auf seine soziale Stellung ausgerichtet. Die archaischen Bezüge zur Umwelt beziehen sich auf

  • die Nahrung (zur persönlichen Energiesicherung),
  • die Paarungsmöglichkeiten und
  • den Freund-Feind-Bezug.

Auf dieser biologischen Grundbasis entwickelt sich dann in Verbindung mit soziokulturellen Faktoren die Identität eines Menschen. Und es gehört zu einer menschengemäßen gesunden Entwicklung, diese wesensmäßige Verschiedenheit zu akzeptieren und sie nicht aus ideologischen Gründen zu überwinden zu versuchen. Da eine solche gegen seine Biologie  gerichtet sein müsste, würde sie  nur seine Botenstoffhaushalte aus ihrem Gleichgewicht bringen, würde sie ihn krank machen.

Männer haben ein anderes Gewebe (sind deshalb muskulösere), sind wettbewerbsorientierter,

direkt aggressiver (die Ausformung ist erziehungsabhängig), eher auf Dominanz ausgerichtet. Ihr Verhalten ist eher nach außen gerichtet. Bereits vom 3. Lebensjahr an interessieren sie sich eher für Autos (spielen lieber mit Technik und mechanischen Systemen). Danach entwickeln sich die Geschlechtsunterschiede lawinenartig. Jungen sind eher narzisstisch ausgerichtet, vermeiden Nähe und enge Bindungen und idealisieren ihr eigenes Können. Bei psychischen Störungen haben sie oft Probleme mit der Beherrschung ihrer Aggressivität und flüchten eher in ein expressives (gefühlsbetontes) Verhalten. Sie sind risikobereiter, rücksichtsloser und haben weniger Gewissensprobleme. Computer können bei ihnen drogenartig als Fluchthilfe dienen.

Männer folgen (in der Mehrzahl) anderen Verhaltensmustern als Frauen. Sie sind biologisch

auf Dominanzkämpfe ausgerichtet. Die von ihnen besonders geschätzten Werte sind Macht, Leistung, Hedonismus (sinnlicher Genuss), und Selbstbestimmung. Auf Grund ihres zehnmal höheren Testosteronbesitzes haben sie ein anderes            Sozialverhalten, das biologisch auf einen Statuserhalt ausgerichtet ist und Verhaltensweisen fördert, die hierarchisch höheren Stellungen fördern. Negativ sind damit oft riskante Aktionen verbunden. Bei vielen Tieren führt dies zu einer erhöhten Aggressionsbereitschaft. Bei Menschen, in Verbindung mit dem Stresshormon Cortisol, auch zur Förderung sozialer Eigenschaften, wie Kooperations-bereitschaft, Großzügigkeit, Gerechtigkeitssinn und Ehrlichkeit. Negativ gesehen, besitzen sie ein geringeres Einfühlungsvermögen und sind deshalb häufiger vom Asperger-Syndrombetroffen.

Frauen erfassen die Welt dagegen eher mit Empathie, fühlen sich eher in andere ein, sind

weltbezogener, wollen bewundert werden (und verschönern sich deshalb). Sie können Informationen intuitiv besser miteinander verbinden, Gesichter und Wörter besser merken und besitzen ein besseres soziales Erkenntnisvermögen. Sie sind bereits als Kleinkinder (6 Monate) fröhlicher, haben eine größere Angst vor Trennungen, lieben Berührungen und Nähe. Ihre psychischen Störungen richten sich eher nach innen (Magersucht, Selbstverletzung, Sprachverweigerung, Depressionen). Sie werden  2 – 3x so häufig depressiv wie Männer. Ihr in den Eierstöcken produziertes Östrogen beeinflusst über dem Ostradiol ihren Dopamin-, Serotonin- und GABA-Haushalt und damit ihre Gemütsschwankungen, ihr Kurzzeitgedächtnis und ihre kognitiven Funktionen. Nur beim Mobben sind sie aggressiver.

Frauen haben zu ihrem Körper und zu ihren Emotionen eine grundsätzlich andere Beziehung

als Männer. Wie tief im Geschlecht, in der weiblichen Natur der Pflegetrieb verankert sein muss, zeigt das Beispiel in der freien Natur im Ngorongoro-Krater in Tansania, in dem eine Löwin ein verlassenes Leopardenjunges säugte. Wenn dieser Trieb in unserer Kultur den Frauen vielleicht hormonell zunehmend verloren geht, evtl. durch epigenetische Einwirkungen unserer Umwelt, so wird dies zwangsweise zu anderen sozialen Lebensformen in unserer Gesellschaft führen. Während Männer ihre Aggressionen nach außen richten, wenden Frauen diese vermehrt nach innen, oft gegen sich selbst. Richten sie diese in Ausnahmefällen auch nach außen, versuchen sie, sich selber dabei schützend, still zu dominieren. Im Alltag ist dies dann oft ein psychisch geschädigter Frauentyp, der sozial allerdings unter der Flagge der Gleichberechtigung auch in unserer Gesellschaft zunehmend eine dominierende Stellung einzunehmen versucht, oft eine natürliche Sexualität diskriminiert und für sich zunehmend über eigene Netzwerke sich privilegierte Sonderstellungen zu erkämpfen bemüht. Frauen versuchen eher auszugleichen, unterhalten eher soziale Kontakte und tanzen lieber. Negativ gesehen können sie oft nachts schlechter schlafen und leiden häufiger unter Arthrosen.

Männer sind keine Frauen. Und wie ein Junge ein Mann wird, kann er nur von einem Mann erlernen. Ein Problem in unserer Gesellschaft heute ist deshalb der Umstand, dass man unter feministischem Einfluss die Jungen nicht mehr Jungen sein lässt und unsere heutige Feminisierung der Pädagogik diesen Trend fördert. Ihre Rezeptoren besitzen eine verschiedene Affinität für verschiedene Neurotransmitter.

Schon als Kinder bevorzugen Jungen und Mädchen angeboren verschiedene Spielsachen:

  • Jungen bevorzugen Fahrzeuge,
  • Mädchen bevorzugen Puppen.

Bereits Dreijährige üben diesbezüglich untereinander einen Konformitätsdruck aus. Spielzeugindustrie befriedigt nur diese Bedürfnisse. Wer als Zwillingspaar ein Mädchen und einen Jungen hat, wird berichten können, wie begrenzt kulturelle Einflüsse genetische überdecken. Bestimmt wird es Ausnahmen geben, doch gegenteilige Behauptungen, die den großen Einfluss sozialer Einwirkungen auf die Geschlechterentwicklung herbeireden sind weitgehend Wunschideologien.

Wir erziehen in unseren Familien unsere Kinder oft zu „erfolgreichen“ Personen und machen sie dabei gleichzeitig oft zu psychischen Wracks. Je stärker wir gegen unsere Biologie unseren kulturellen Normen stellen, umso stärker geraten unsere Transmitterhaushalte aus ihrem Gleichgewicht. Die Männer wehren sich dagegen nach außen mit ihren verschiedenen Aggressionsformen, bis sie eher oder später eine Stoffwechselkrankheit ereilt und die Frauen richten diese nach innen, zerstören sich dabei selber und werden depressiv.

Ein Mensch besitzt 4 – 7 Liter Blut. Dieses transportiert Sauerstoff, Nährstoffe und Botenstoffe. Auch das unterscheidet sich bei Männern und Frauen (beobachtet am Erfolg nach Transfusionen). Die Ursachen dafür sind noch unbekannt. Das Blut der Frauen besitzt 8 % weniger Hämoglobin. Evtl. sind dafür spezifische Antigene auf dem Y-Chromosom verantwortlich, vielleicht auch immunologische Faktoren bei zuvor Schwangeren.

Männer achten beim anderen Geschlecht verstärkt auf dessen Aussehen, weil sich in ihrem archaischen Bewusstsein sie darüber bei Frauen auf deren Gesundheit schließen. Diese wiederum achten verstärkt auf das soziale Ansehen des Partners, weil sich dahinter deren Stellung in der Gesellschaft und damit deren Fähigkeit ihren Nachwuchs versorgen zu können zu verbergen scheinen. Daraus erwachsen beim Mann seine statusorientierten Rollen und bei der Frau als gebärende die figurorientierten. Diese Fortpflanzungsorientierung ist wahrscheinlich das wichtigste Grundprogramm aus unserer biologischen Evolution. Setzungen gegen sie würden den Menschen aus seiner biologischen Reihe lösen und ihn jeder anthropogenen Willkür von Interessengruppen aussetzen (wie dies zurzeit  durch verschiedene feministische Gruppen geschieht).

Aufgrund ihrer Fortpflanzungsprogrammierung sind Männer biologisch auf eine aktive Statusorientierung hin programmiert, während Frauen die Vorzüge der Väter ihrer Nachkommen passiv registrieren. Sie heiraten kaum Männer die statusmäßig unter ihnen stehen. Wir beobachten überall in der Tierwelt ein entsprechendes Kampfverhalten, dass bei uns nur kulturell überlagert ist. Das augenblickliche sozialneurotische Verhalten hormonell anders programmierter Frauen ist nur aus unserer völligen Orientierungsverunsicherung zu verstehen. Normalerweise wären das nur kaum beachtenswerte biologische Neben-erscheinungen. Ihre Brisanz bekommen sie aber, weil zurzeit zugleich die Weiterexistenz der Menschheit auf der Tagesordnung steht.

Das Verhalten von Männern ist grundsätzlich anders als das von Frauen. Männer begehen doppelt so häufig Selbstmord. Frauen sind dagegen doppelt so oft in therapeutischer Behandlung. Männer erleben ihre Depressivität später und kompensieren sich zuvor durch Aktionismus. Männer sprechen seltener über ihre Probleme, zeigen seltener ihre Gefühle und sterben durchschnittlich fünf Jahre eher.

Das Empathiegefühl von Frauen ist ein anderes als das von Männern. Deshalb entsprechen ihnen viele Berufe auch mehr als andere (vor allem soziale). Das es auch empathiefreie Frauen gibt, unterstützt zwar die Ideologie einer Gleichheit der Geschlechter, überwindet aber keine biologischen Gegebenheiten.

  • Männer sind häufiger Psychopathen als Frauen.
  • Frauen leiden doppelt so oft unter Angststörungen wie Männer.
  • Männer leiden stärker unter sexueller Untreue.
  • Frauen leiden stärker unter emotionaler Untreue.

Frauen wollen Männern gefallen, Männer Frauen. Wie dies erfolgen soll, ist kulturabhängig. In unserer Kultur ist es der Narzissmus, der als ein Ausdruck persönlicher Identität hochgehalten wird.. Ein Problem dabei ist, dass viele unserer inneren Äußerungsbilder zunehmend von der Pornoindustrie bestimmt werden, wie die häufige Ablehnung der Intimbehaarung oder die oft unnatürlichen Busenvergrößerung. Die Menschen glauben ihrer persönlichen Identität zu folgen, dabei inszenieren sie sich nur im Rahmen eines jeweiligen Zeitgeistes.

Evolutionär steht für das Weibliche das empfangende Loch und für das Männliche der kraftvolle Stopfer. Begleitet werden diese von sekundären Geschlechtsmerkmalen zur Demonstration der Qualität ihres Erbgutes (z. . der Fähigkeit ein Kind auszutragen). Alles andere sind kulturelle Überlagerungen. Zurzeit wird in unserer Gesellschaft das verschiedene biologische Verhalten der Geschlechter sozial diffamieret.

In unserer Kultur leben wir in zwei verschiedenen Wertwelten, einer im Hintergrund archaischen, die auf der Familie und einen Freundeskreis als einer emotionalen Hintergrundwelt baut und einer konkurrierenden, rationalen, kapitalistischen Arbeitswelt, in der wir uns durch Härte bewähren müssen. Über den Status bestehen zwischen beiden ein Beziehungssystem, das in seinem Hintergrund letztlich sexuell begründet ist und durch die Zunahme von neurotischen und psychopathischen Erscheinungen in unserer Gesellschaft bisher nicht gelöst werden konnte. Ein Ausdruck dieser Situation ist die Zerstörung der Familie. Zunächst eingeleitet von Abweichungen im Botenstoffhaushalt einiger Frauen, die sich als Feministen für mehr Rechte für sich in ihren jeweiligen Gesellschaften einsetzten, dann gefördert durch Kriege in denen sie verstärkt zur Aufrechterhaltung der Wirtschaft im Inland benötigt wurden  und zum Schluss von Wirtschaftskreisen gefördert, als man nach Frauen als billige Arbeitskräften verlangte (unter dem Postulat ihrer bisher verhinderten Selbstverwirklichung). Dem Staat wurden immer mehr soziale Aufgaben zugesprochen, der sozialkulturelle Überbau über die biologische weibliche Instinktwelt immer weiter verstärkt, bis die Frau losgelöst von der Familie sich nur noch als ein anspruchsberechtigtes Individuum sah.

In der historischen Ehe

  • versuchten die Männer eine gewisse Sicherheit für und über ihre Nachkommen zu erlangen (ein Bedürfnis mit einem tiefen biologischen Hintergrund).
  • Danach bezog sie die Kirche über ihre Lehre von deren Unauflösbarkeit in ihren Einflussbereich ein.
  • Daraus wurde dann in der Romantik die Idee von einer lebenslangen Liebe.

(Sie scheitert heute immer öfter wegen der emotionalen Lebenswidersprüchen und den Wirtschaftsanforderungen: Früher schwerpunktmäßig in den Zuständigkeiten auf die verschiedenen Geschlechter verteilt, heute im Rahmen der Gleichheitsforderungen weitgehend zu einer sozialneurotischen Illusion geworden).

Die traditionelle Ehe war zunächst eine auf die Fortpflanzung gerichtete Gemeinschaft. Heute wird sie zunehmend zu einer, diese ergänzenden, gegenseitigen Fürsorgegemeinschaft, einem gegenseitigen Dasein für einander, – vor allem im Alter.

(Soweit das letztere Kriterium nicht gesehen wird, sind diese Gemeinschaften in der Regel längerfristig zum Scheitern verurteilt).

In unserer Gesellschaft setzen sich die „Grünen“ angeblich für einen verstärkten Erhalt der Natur ein, zerstören aber gleichzeitig, in der Tradition der 68er, die an der Natur angelehnten traditionellen Werte, wie die der traditionellen Familienorientierung. Alle Bindungen an die alten Familienwerte werden als konservativ und zeitlich überholt diffamiert. Das Problem ist, dass sich die Orientierungsinhalte, die sich nicht an der Natur anlehnen, nur beliebig austauschbare kulturelle Setzungen darstellen, die einem extremen Individualismus entgegenkommen und damit letztlich zur Beseitigung des historischen Menschen führen und damit langfristig Platz machen werden für die sich bereits abzeichnende Cyberhybride als seinem evolutionären Nachfolger.

Die rechtliche Gleichschaltung der Homo-Ehe mit der Fortpflanzungsehe hat für die betroffenen Menschen keinen echten Gewinn gebracht, nur die Familienehe abgewertet. Als gleichgeschlechtliche Partnerschaften hätten sie für sich das gesamte schützende Rechtssystem in Anspruch nehmen können. Den instinktiven Beziehungsinhalt einer Familie können sie aber für viele Menschen ihrer Umwelt nicht abdecken. Damit bleibt ihre Ehe zwar eine gleichgeschaltete Institution, bleibt aber für die nicht betroffenen Menschen eine sozial aufgewertete biologische Fehlentwicklung, die man vielleicht in Zukunft mit Hilfe von Retortenbabys sogar aufzuwerten vermag.

Viele unserer heutigen gesellschaftlichen Probleme ergeben sich aus dem Umstand, dass sich unsere gesellschaftlichen Gegebenheiten rasant ändern. Neue Orientierungssetzungen kommen auf, neue Anforderungen sind gefragt, auch neue Anforderungen an die Geschlechter. Der durchsetzungsfähige Muskelprotz bei den Männern weicht auf den ersten Blick zunehmend weicheren, auf soziale Interaktionen ausgerichteten Personen im Dienstleistungsbereich. Das Problem dabei ist, dass wir biologisch noch völlig anders programmiert sind. Biologisch sucht die durchschnittliche Frau noch immer den sie beschützenden Mann, an dessen Schultern sie sich anlehnen kann. Hormonell hat sich weder für die Frauen noch für die Männer trotz aller Genderbewegungen archaisch etwas verändert. Vielleicht werden in Zukunft verstärkt die größeren sozialen Fähigkeiten der Frauen gefragt sein, vielleicht andere Verhaltenskulturen zu harmonischeren Betriebsatmosphären führen, doch ist es unwahrscheinlich, dass sich der psychisch gesunde Mann zu einem Softie umerziehen lassen wird und das die psychisch gesunden Frauen dies auch wollen. Biologisch spricht ihre archaische Transmitterprogrammierung dagegen und unsere harte wettbewerbsorientierte Umwelt will es auch nicht. Die biologische Evolution basierte und basiert auf Ausleseprinzipien. Der Versuch sie sozial über ein Gleichheitspostulat, über eine Setzung aufzuheben, widerspricht der menschlichen Biologie und dürfte deshalb langfristig zum Scheitern verurteilt sein.

(Dies gilt, wenn es langfristig noch den historischen Homo sapiens geben soll. Vielleicht lassen sich, den Frauenwunsch gemäß, alle Männer durch die Einnahme bestimmter Drogen in ihrem Sinne umerziehen).

Der Feminismus

In Deutschland gibt es ca. 200 Genderlehrstühle, d. h., mit deren Assistentinnen und Doktorandinen wahrscheinlich etwa 1000 Menschen, die sich primär mit Genderfragen beschäftigen, die zigtausende Menschen in ihrem Sinne ausbilden, Informationen zu Gunsten der Frauen produzieren und diese in die Medien lancieren, bei denen dann an verantwortlicher Stelle zunehmend wieder ihre Schülerinnen sitzen. Die Genderbewegung hat sich an unseren Universitäten zu einer neuen westlichen Religion entwickelt. Selbst dort wo es keine geschlechtsspezifischen Arbeiten oder Inhalte für die Lehre gibt, werden sie im Namen der Geschlechtergleichheit gefordert. An der Universität in Lund (Schweden) müssen 40 % der dort verwendeten Literatur von Frauen stammen, selbst dann, wenn es solche aus historischen Gründen gar nicht gibt. In Berlin dürfen Lehrstühle nicht besetzt werden, wenn einer Quote nach nur eine Frau dafür infrage kommt. Selbst dann, wenn es eine solche für das Fach nicht gibt, wohl aber international renommierte männliche Wissenschaftler sich um die ausgeschriebene Stelle beworben haben. Hier erfolgt im Rahmen von Geschlechtermerkmalen eine gesellschaftlich neurotische Ungleichbehandlung. Das gleiche Recht auf eine Quote müsste man auch religiösen Zugehörigkeiten (z. B. katholisch / evangelisch), der Rasse oder sexuellen Neigungen (z. B. 10 % aller Lehrstühle den Homosexuellen) zusprechen können.

Die Genderbewegung (Gender = engl. Geschlechterrolle) ist eine Sozialneurose, die den Feminismus zum zentralen Inhalt ihrer Ideologie erhoben hat. Jede Willensäußerung kleinerer, exzentrischer oder neurotischer Frauengruppen wird zu einem Anspruch für das gesamte weibliche Geschlecht erhoben und durchzusetzen versucht. Persönliche Befindlichkeiten werden zu sozialen Orientierungsinhalten. Wahrscheinlich bestimmen so zurzeit viele persönlichkeitsgestörte Frauen bei uns das soziale Geschehen (das es solche gibt, findet in psychoanalytischen Arbeiten über (junge) Frauen Bestätigungen).

Die Hauptthese des Feminismus ist, dass die Geschlechterrollen soziale Setzungen sind, die den Interessen der Männer entspringen. Damit wurde diesen geschlechtsspezifisch die Schuld für den schlechten sozialen Status mancher Frauen zugesprochen (obwohl der der Männer in der Regel zwar anders, aber kaum besser war). Historisch gab es für die Forderungen drei Ansatzpunkte:

  • politische:

Die Forderung nach gleichen Bildungschancen und den gleichen Lohn (berechtigt bei gleicher Arbeit).

  • sexuelle:

Besonders die Erkenntnisse Freuds führten zu einer sexuellen Emanzipation der Frau. Allerdings stößt diese auf den weiblichen Körperkult, dessen Problem nicht die Männer sondern die Frauen selber sind, die den Männern gefallen wollen, bzw. versuchen, attraktiver als ihre möglichen Rivalinnen zu sein.

  • geistige:

Ausgehend von der Existenzphilosophie Heideggers und danach Sartres stellte Simone de Beauvoir ihr eigenes Geschlecht als das „Andere“ in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen, obwohl Sartres Forderungen an das Individuum als Subjekt bei der Masse der Frauen psychisch nicht gegeben war.

(Es ist überhaupt eine Frage, ob es positiv überhaupt ein bindungsfreies Individuum geben kann. Der Mensch ist nicht in eine Welt der Freiheit geworfen, sondern in eine Welt seiner Orientierungskonzepte, seiner Bindungen)

Ein Problem der Genderbewegung ist, dass sie u. a. genetische Abweichungen, evtl. biologische Fehlentwicklungen und persönliche Fehlprägungen, zu einer positiven sozialen Norm zu erheben versucht. Menschen, die gelernt haben, ihre Betroffenheit zu kompensieren und ihre ganze Kraft deshalb in eine ihnen gemäße soziale Situation einzusetzen vermögen, ist es in der westlichen Kultur gelungen, ihre persönlichen Bedürfnisse zu einer Norm zu erheben. Dabei sollte deren psychischer Hintergrund bei ihren Forderungen immer bedacht werden, bevor diese verallgemeinert werden. (Es ist bezeichnend, dass unter dem „Le Monde“-Brief der Catherine Deneuve gegen den „feministischen Terror“ sich besonders viele Unterschriften von Psychologen, Therapeuten und Psychoanalytikerinnen befanden). Es würde sich lohnen bei den Ikonen der Frauenbewegung diese zu untersuchen:

  • Virginia Woolf war frigid.
  • Die psychische Unfähigkeit Simone Beauvoirs zu gebären, führte sie zur Ablehnung einer Mutterschaft als Ideal für das Weibliche schlechthin. Das große neue Ziel sei die Selbstverwirklichung und deshalb die historische Rolle als Haushaltssklavin abzulehnen.

Der heutige Feminismus ist ein Interessenverband von mehr oder weniger elitären Frauengruppen, die aufgrund ihres spezifischen Stoffwechsels verstärkt karriereinteressiert sind und die deshalb versuchen, die „Normalfrau“ für die Unterstützung ihrer Interessen einzuspannen.

Die heutige Genderpolitik ist weitgehend eine Kulturneurose (geboren aus den Neurosen einzelner Feministinnen). Sie entspricht in ihrer Extremität der amerikanischen Tea-Party-Bewegung oder den amerikanischen Evangelikalen. Obwohl die eine rückwärtsgerichtet und die Genderbewegung dagegen angeblich gesellschaftlich befreiend wirken will, sind sie vergleichbar. Die eine lehnt die evolutionäre Entwicklung der Natur ab und pocht auf den Wahrheitsgehalt des Schöpfungsberichts der Bibel, die Gender-Bewegung dagegen lehnt alle  menschlichen Geschlechtsunterschiede ab, obwohl die menschliche Biologie, viele Stoffwechselvorgänge und Neuronenprogrammierungen im Gehirn dem widersprechen. Diese Situation führte dazu, dass unsere aktuelle Kultur weitgehend vom Feminismus geprägt wird, von einer zunehmenden Eingliederung der Frau in alle Bereiche des sozialen Lebens. Es ist ihren Vertretern gelungen, das alte Frauenleben zu diskriminieren und sich für neue Lebensinhalte einzusetzen, die in der Realität viel geringere Möglichkeiten einer Selbstverwirklichung bieten (wie z. B. an einem Fließband oder einem Büro). Die Feministinnen verurteilen heute ideologisch die Tätigkeiten einer Hausfrau. Doch zu welchen Arbeiten führen sie sie dann. Bis auf die Ausnahme einiger weniger Intellektuellen und charismatischen Führungspersonen verrichtet ihre Mehrzahl (wie auch bei den Männern) nur einfache Dienste und sie würden zu Hause ein viel selbstbestimmteres Leben führen. Unser gesamtes soziales Sein ist von der Kitaförderung bis zur Genderisierung der Gesellschaft auf diese neuen Ziele ausgerichtet. Das ihnen so viele Frauen folgen, ist nicht dem Wahrheitsgehalt der feministischen Thesen zu verdanken, sondern der Tatsache, dass das männliche Familieneinkommen für den Familienunterhalt nicht ausreicht und es der Wirtschaft gelingt, ständig neue Bedürfnisse zu wecken. Früher war die Frauenfrage vorrangig eine Identitätsfrage, heute ist es ihre Rolle in der Arbeitswelt. Die Erwerbstätigkeit der Frauen ist auch politisch gewollt. Dadurch entsteht für diese aber das Problem, dass viele Bereiche in der heimischen Arbeitsteilung trotz allem verstärkt an ihnen hängenbleiben, weil es bei ihnen durch ihr biologisch bedingtes stärkeres Bewusstsein für die Fürsorgetätigkeiten und die Beziehungspflege fast immer zu Doppelbelastungen kommt. Den Feministinnen ist es gelungen, ihre existentiellen Hintergründe ideologisch zu verklären, obwohl sie in der Realität für die Betroffenen in den meisten Fällen zu verstärkten psychischen Leiden führen.

Die sehr viel stärkere Anfälligkeit der Frauen für Depressionen kann als Ursache in der viel größeren Entfernung ihrer biologischen Konstitution zu  unserer gelebten zivilisatorischen Umfeld liegen. Im Laufe der Geschichte, von genetischen Ausnahmepersonen entwickelt (u. a. der Feministen-Ikone Virginia Woolf) und dann in Ermangelung eines spezifischen Seinsprogramms für Frauen von Feministen über Interessengruppen und Medien zum  heutigen Paradigma erhoben, stehen ihre heutigen Forderungen im Gegensatz zu ihrer tatsächlichen Programmierung. Die biologische Funktion der Frauen zu gebären und zum Wohl ihres Nachwuchses da zu sein, ihr Bestreben ein möglichst geborgenes Umfeld für ihre Kinder zu schaffen, wie es in der  historischen Familienkonstellation im Rahmen derer zeitabhängigen Ideale angestrebt worden war, wurde ersetzt durch ihr heutiges Hineinzwingen in eine auf Status und Macht orientierte rationale Männerwelt. In diesem Zwiespalt zwischen biologischen auf Ausgleich hin orientierte Welt und der anderen auf Kampf orientierten Umwelt können sie bei normalen Veranlagungen nur psychisch Schaden nehmen und sogar zerbrechen.

Zu den  Leistungen der Feministinnen gehört es, dass sie es geschafft haben, die biologische Familie, wie sie seit dem Beginn der Menschheit bestand und in fast allen Kulturen dieser Erde gelebt wurde, zu zerstören. Indem man die Frau aus dieser herauslöste, indem man deren vorangegangenen Tätigkeiten in und nach dem Kriege weiterhin nutzte, als die Nationen die Männer für ihre Kriege benötigte und ihnen ein unterdrücktes, unerfülltes, frauenfeindliches Leben einredete. Kitas wurden geschaffen,  der Nachmittagsunterricht für die älteren Kinder eingeführt und paritätisch die Hälfte aller Arbeitsplätze in der Gesellschaft für sich beansprucht. Die technische Entwicklung kam dem überzogenen Individualismus entgegen. Dabei zerbrach die bisherige Gesellschaft als Orientierungsinstitution zunehmend und machte in ihrer sich abzeichnenden sozialen Uneinigkeit Platz für eine zukünftige Herrschaft der Cyborgs. So wie sich die westliche, fortschrittsorientierte Gesellschaft zurzeit darbietet, wird sie dem wenig entgegensetzen können.

Aussagen gegen den Feminismus sind in unserer Gesellschaft weitgehend tabuisiert. Kaum jemand traut sich, etwas gegen ihn zu sagen. Geschieht dies doch, setzt sofort die mediale Kraft der Genderbewegung ein, und man muss mit seiner Entlassung rechnen (so bei Google 2007 bei einem Mitarbeiter).

Genau genommen ist der Feminismus eine Bewegung, deren Vertreter ihre Geschlechts-genossinnen für ihre eigenen Interessen zu mobilisieren versucht, eine Art riesiges Netzwerk. Daneben hat er in unserer Gesellschaft zunehmend eine asexuelle Atmosphäre geschaffen. Ein lockeres Gespräch mit einer Frau ist kaum noch möglich. Das Problem ist, dass ihren Vertretern es bisher nicht gelungen ist, eine eigene spezifische Frauenkultur zu entwickeln, die ihren biologischen Vergaben, dem Stand unserer Zivilisation und der Organisation unserer Gesellschaft entspricht, wie es naheliegend wäre (eine solche gibt es zurzeit noch nicht). Die heutige Genderbewegung muss langfristig scheitern, weil sie die Geschlechterrolle allein als Ergebnis sozialer Einflüsse sieht und deren biologische Vorgaben möglichst verdrängt, bzw. leugnet. Es ist ihr gelungen, alles Sinnliche, jede Erotik in den zwischenmenschlichen Beziehungen zu verdammen. Doch welchen Wert bekommt dann das Leben, wenn ihm jede Sinnlichkeit genommen wird?

(Evtl. kommt es nicht zu dem allem, weil wir im Rahmen der digitalen Entwicklung und dem rasanten Wachstum der Menschheit nicht mehr die Zeit haben, vorher die gesellschaftlichen Auflösungen und die Zukunft der Menschheit in deren Sinne zu beeinflussen. Der Genderbewegung dürfte sonst das große Verdienst zukommen, an der Vernichtung des historischen Homo sapiens entscheidend beigetragen zu haben).

Das Problem des Feminismus ist der Umstand, dass er sich als eine soziale Bewegung versteht und dabei die Maßstäbe der Betroffenheit, den einzelnen überlässt, auch bei den psychisch Überforderten. Sich mit den Betroffenen solidarisierend, schafft er nun ein Klima, dass die psychischen Krankheiten einzelner jetzt der Gesellschaft als Ganzes vorgeworfen werden. Mögen einzelne Männer ihre Macht missbraucht haben, jetzt erfolgt dies über ein riesiges, sich solidarisierendes Netzwerk gegen sie für den Ausbau der eigenen Macht.

Die Sexualität

Die Sexualität betrifft ein menschliches Grundbedürfnis. Das geht so weit, dass man dem Geschlechtsakt in manchen Religionen sogar eine besondere spirituelle Bedeutung zuspricht (z. B. Hinduismus, Buddhismus). Unabhängig von zeitweisen Unterdrückungen (z.B. im viktorianischen Zeitalter und zurzeit in der Genderbewegung) beherrscht sie unser gesamtes soziales Leben in der Kultur und in der Wirtschaft. Von seiner Gestalt her ist der  menschliche Körper ganz darauf ausgerichtet, erotische Signale an das jeweils andere Geschlecht auszusenden. Die dafür sprechenden Geschlechtsmerkmal wurden seit der frühesten Kulturzeugnissen der Menschheit herausgestellt: z. B.

  • Vorgeschichte:

Venus von Willensdorf (ca. 30.000 Jahre alt),

  • Frühgeschichte:

Adonis von Zschernitz ( ca. 7.200 Jahre alt),

  • Antike:

Man schmückte Gebrauchsgegenstände und Schlafzimmerwände mit sexuellen Darstellungen (sowohl hetero-, homosexuellen wie auch sadomasochistischen). Priapos (griechischer Fruchtbarkeitsgott, Sohn der Aphrodite) zeichnete ein riesiger, erektierter Penis aus. Es galt als Glücksbringer, wurde an Feldern aufgestellt und bei Prozessionen herumgetragen (später eine beliebte Gartenfigur). Bei den Römern galten große Phalli vor den Türen als Glücksbringer.

  • Mittelalter:

Bäuerliche Erotikszenen in den Badehäusern und Szenen in der Buchmalerei (besonders den „Stundenbüchern“). Der spätere Buchdruck machte dann die Massenverbreitung sexueller Bilder möglich.

  • Renaissance:

Man begann zwischen Kunst und Pornographie zu unterscheiden. Eine mythologische Überhöhung war zulässig, eine allein ästhetische Erotik verboten.

  • Barock:

Sexuelle Darstellungen wurden entmythologisiert und freizügig zur chau gestellt. Bis 1857 waren erotische Darstellungen in keinem Land verboten (waren aber in öffentlichen Bibliotheken unter Auflagen zugänglich).

  • viktorianisches Zeitalter:

Kriminalisierung der Pornographie in England (1857 durch den Obscene Publications Act). Trotz des Verbots waren erotische Abbildungen verbreitet.

  • 20. Jahrhundert:
  1. Hälfte: Stand unter dem Einfluss von Freud. In die Darstellungen flossen

zunehmend psychologische Aspekte ein.

  1. Hälfte: Beginn der heutigen Doppelmoral. Einerseits ein breiter Einsatz der Erotik

in der Wirtschaft (z. B. Werbung) und der Kunst, gleichzeitig die Forderung nach totaler sexueller Befreiung und freier Liebe; eine Fülle von Erotikfilmen entstand. Tausende von Pornofilmen (später erotische CD-ROMs) wurden für den Hausgebrauch gedreht. Digitalkameras erlaubten sogar Amateuren zunehmend ihre private erotische Welt auf Plattformen zu verbreiten. Andererseits, eine rigide Verurteilung des Sexuellen durch die Genderbewegung. Darstellungen der natürlichen Sexualität gelten als männliches Machtgebaren (im Extrem, die Forderung per Gesetz nach einer (schriftlichen ?, da sonst nicht beweisbar) Einverständniserklärung für die Erlaubnis einer sexuellen Annäherung wie z. B. in Schweden).

Die Sexualität gehört zum biologischen Menschsein. Psychisch gesunde Frauen und Männer sind darauf eingestellt. Beide werden in ihrem Bewusstsein, ihrer Identität und ihrer Partnerwahl davon völlig beherrscht. Jede Mode, jede Kosmetik, jedes persönliches Herausstreichen haben letztlich einen sexuellen Hintergrund. Bei Frauen deren Schönheit und Gesundheit, bei Männern deren Stärke und Status sind sexuelle Orientierungselemente. Der Triebmotor unserer gesamten Wirtschaft ist bei seinen Führungskräften stark statusmotiviert. Wir können gar nicht anders. Psychische Fehlentscheidungen von Meinungsbildnern, die in den sozialen Diskurs einfließen, lassen zurzeit unsere Gesellschaft auf bestimmte sexuelle Ausdrucksformen hysterisch reagieren. Einerseits streichen Frauen die Schönheit ihres Gesäßes heraus, andererseits gilt bereits ein männlicher Blick darauf als eine sexuelle Belästigung. Einerseits stehen die Groupies Schlange vor den Schlafzimmern ihrer Stars, bieten sich den Mächtigen für persönliche Vorteile an, beschimpfen diese aber dann, wenn sie nicht zu den Auserwählten gehören oder deren Gunst nachgelassen hat. Immer wenn gesunde Frauen und Männer in ihren gemeinsamen Lebensbereichen zusammenkommen, wird in deren Zusammensein deren Sexualität mit hineinspielen. Was ein sexueller Übergriff dann ist, ist eine wertorientierte Interpretationsfrage. Wenn nach Tagungen oder Konferenzen Männer und Frauen abends noch ein Glas Wein oder Bier tranken, war es vor wenigen Jahrzehnten noch normal, dass sich danach Paare fanden, die gemeinsam schlafen gingen, – sehr oft bereits vorher verabredet als Urlaub von ihren Ehen. Das Hochschlafen war (und ist) zudem oft  Teil der persönlichen Karriereplanung gewesen. Er  entsprach persönlichen Einsatzformen in einem auf Sexualität ausgerichtetem Dasein. Die Frauenquote hebt als solche die Geschlechterzugehörigkeit von Menschen und deren psychische Beschaffenheit nicht auf. Sie soll einer Personengruppe ohne Leistungsberechtigungen nur Vorteile verschaffen. Ohne seine Sexualität hört der Mensch auf ein biologisches Wesen, ein Mensch zu sein.

Unsere Sexualität ist eins unserer wichtigsten Motive in unserer biologischen Orientierung. Viele wollen dies nicht wahrhaben, betreiben aber einen starken Körperkult um ihre Person, um gefallen zu wollen. Weshalb? Sie betrachten ständig jedes ihrer Körperteile, verbgleichen sie mit denen einer möglichen Konkurrenz, mit ihren verinnerlichten Idealvorstellungen und unterstreichen sie mit chirurgischen, kosmetischen oder modischen Hilfsmitteln. Hintergründige Sexualduftstoffe aus der Tier- und Pflanzenwelt (z. B. Maiblumenduft) sind dabei besonders beliebt.

Im Rahmen seiner biologischen Evolution ist der Mensch nur ein Genträger unter vielen. Zu deren besseren Durchmischung haben sich bei ihm zwei Personengruppen herausgebildet: die Lochträger und die Stopfer. Sie sichern gemeinsam eine ständig neue Durchmischung der Gene in Hinblick auf ihre Optimierung auf eine (unbekannte) Zukunft hin. Dabei hat jede dieser Gruppen für die Sicherung seines Anteils dieses Weges spezifische Eigenschaften entwickelt, die jetzt, an deren eventuell möglichem Ende, soziale Kräfte zunehmend zu nivellieren versuchen. Die Lochträger zeichnen stark empathische Züge aus, Merkmale die besonders der Pflege der Nachkommen entgegenkommen, die Füller Kraft und Stärke, die besonders deren Schutz dienen. Im Gehirn beider sind die gegenseitigen Anziehungskräfte genau darauf programmiert, so bei den Lochträgern im Rahmen ihrer sekundären Geschlechtsmerkmale ein möglichst breites Becken (Gesäß), ein ausgeprägter Busen und Gesundheitsdarsteller, beim Füller seine starke Muskulatur, Durchsetzungsvermögen und Eigenschaften zur Dominanzbekräftigung, d.h. Faktoren, die einen möglichst hohen Status sichern und damit ein gutes Vorankommen des Nachwuchses. Soziale Bestrebungen versuchen heute diese natürlichen biologischen Vorgaben zunehmend zu beseitigen. Sie sind auf dem besten Wege, dass es ihnen gelingt, über die digitale Evolution und eine starke Individualisierung der Menschheit die Führungsrolle des Menschen in der biologischen Evolution hinfällig werden zu lassen.

Der soziale Ansatz der Genderbewegung ist die ungleiche historischen Machtverteilung zwischen den einzelnen Geschlechtsvertretern (wobei er übersieht, dass eine solche auch innerhalb der Männerwelt besteht). Er geht von einer biologischen Gleichheit der Geschlechter aus und übersieht dabei, dass bereits ein geringes Mehr oder Weniger eines einzigen Transmitters aus einer Person einen anderen Menschen macht. Ein Status besitzt biologisch auch immer über seinen Attraktionsfaktor eine sexuelle Komponente. Wahrscheinlich wurde der Körper von den breiten Massen noch nie so stark als symbolisches sexuelles Kapital empfunden, wie es heute der Fall ist. Die große Freiheit in unserer emanzipierten Gesellschaft macht uns zu Sklaven der Fitnessstudios, vordergründig oft der Gesundheit wegen, in jüngeren Jahren aber hauptsächlich unserer sexuellen Attraktivität wegen.

Unser soziales Problem ist, dass mit einem Status Machtverhältnisse verknüpft sind und mit diesem leichter sexuelle Übergriffe möglich sind, die in unserer Gesellschaft sozial nicht toleriert werden dürfen. Dabei entgehen der feministischen Stimmungsmache Differenzierungen. Ein Mann kann nichts für seinen biologisch programmierten Blick, der im Hintergrund eine Frau immer auch bewusst oder unbewusst als Sex-Objekt erfasst. Er wird sich ihr evtl. durch mehr oder weniger geschicktes Verhalten zu nähern versuchen (die Gewalt ausschließt). Wenn er dies bestreitet, ist er entweder nicht ehrlich oder biologisch fehlentwickelt.

Der Status, bzw. Machtfaktor spielt bei der Wahl der Geschlechtspartner eine große Rolle. Er ist für die Primaten typisch. Das Alphatier beißt den Rangniederen weg. Aus dieser Grundhaltung heraus haben sich alle komplexen Sozialstrukturen der Menschheit entwickelt. Er macht attraktiv. Er lässt den Testosteronspiegel ansteigen, aktiviert das Belohnungssystem des Gehirns, lässt verstärkt Dopamin ausschütten (sind die Dosen zu hoch, leidet das Urteilsvermögen). Macht verändert die Gefühlswelt ihres Besitzers. Oft verlieren sie an Empathie und sehen sich als Mittelpunkt der Welt. Sie sind oft selbstbezogen und verlieren an Bezug zu ihrer Realität. Macht macht einsam. Alles Soziale baut zwar auf ihr auf, doch muss sie kontrollierbar sein. In der Natur erfolgt dies über die Beschränkung ihres Besitzes, bzw. die Entmachtung nach einer Zeit ihres Besitzes.

Die Sexualität ist der eigentliche Treibstoff aller Kulturen. In ihrem Hintergrund stehen soziale, d. h. letztlich sexuelle Selektionsprozesse. Das Herausragen, das Besondere wird zum existenzbestimmenden Faktor und zu einem entscheidenden Fortschrittselement. Sie schwingt bereits in jeder Berührung zwischen Menschen mit, die als solche das wichtigste Beziehungselement zwischen Menschen darstellt. Personen, die das nicht erfahren, werden eher oder später psychisch krank. Andere Homoniden pflegen deshalb ihre Sozialität über das Lausen. Auch für uns ist die Berührung der beste Garant einer harmonischen Paarbeziehung. Sie schafft in uns ein Gefühl der Geborgenheit. Die Zärtlichkeit verbessert bei Menschen deren Immunsystem, schützt sie vor einem Herzinfarkt und verlängert ihr Leben. Als Erotik ist sie die Grundlage der sinnlichen Beziehungen zwischen Menschen (abgeleitet vor Eros = griechischer Liebesgott). Romantisiert besteht sie aus Zuneigung, Vertrauen, Intimität und Fürsorge, d. h. Nähe und Geborgenheit. In Zeiten in denen sich Menschen besonders nahe stehen, erhöht sich deren Sexbereitschaft (z. B. bei Christen um Weihnachten, Geburtenhöhepunkt im September; bei Moslems nach dem Ramadan  (= Fastenbrechen).

Man unterscheidet

  • Gelegenheitssex:
    • bei Männern dient er nur der eigenen Befriedigung,
    • bei Frauen überwiegend dem Wunsch „gut“ zu sein.
  • Beziehungssex:
    • für Frauen wird er zu einer Form inneren Erlebens,
    • für Männer dient er dem Erleben und der Befriedigung.

In der Nachfolge der Lebensreformbewegung veränderte sich in der Gesellschaft das sexuelle Ausleben. Besonderes die Frauen verstärkten ihre Selbstinszenierung über ihren Körper. In den letzten Jahrzehnten war sie in der Bundesrepublik von deren inneren sozialen Gleichschaltungen bestimmt:

  • einer neurotischen Genderpolitik (die besonders deutlich in deren Sprachregulierungsforderungen wurde),
  • dem Versuch einer weitgehenden Gleichschaltung aller Bevölkerungskreise über die Inklusion (in der schule z. B. durch die Senkung des Schulniveaus, damit auch Minderbegabte ein gutes Abiturzeugnis erlangen),
  • der Gleichschaltung aller sexueller Spielarten (das Recht auf das Ausleben aller seiner Formen; zurzeit noch bis auf den Geschlechtsverkehr mit Tieren).

Jede gelebte Sexualität ist anders und wird anders erfahren. Sie ist abhängig von unserer persönlichen jeweiligen Programmierung, unseren Erfahrungen in unserer Vergangenheit und unserem Selbstwertgefühl. Bei Männern dient sie in jungen Jahren verstärkt der Selbstbestätigung, später mehr dem gemeinsamen Miteinander. Ab ihrem 50. Lebensjahr haben bereits 20 % von ihnen keine vernünftige Erektion mehr. Ihre Penisgefäße werden dann oft nicht mehr richtig durchblutet (viele von ihnen erleiden in den nächsten vier Jahren einen Herzinfarkt). Fettleibigkeit (metabolisches Syndrom) und beruflicher Stress vermindern ihre Energie eine Libido aufzubauen.

Frauen leiden oft unter Lustlosigkeit bei einem gestressten Alltag, Spannungen in der Partnerschaft und eingefahrenen Beziehungsrollen. Sie gelangen so selten oder spät zu einem eigenen Orgasmus. Schuld daran sind nur begrenzt ihre Partner, sondern ihr eigenes inneres Freiwerden für einen sorglosen Lustgewinn. Feministinnen sind oft erstaunt über die oft große Zustimmung von Frauen für emanzipationsfeindliche Einstellungen. Besonders deutlich wurde dies bei deren Wahl der Nationalsozialisten. („Es lohnt sich wieder, Weib zu sein“: Marianne Meinecke in „Alte Kämpferinnen der NSDAP vor 1933) und heute in den USA der Wahl von Trump. Hier dürften archaische Orientierungsprogrammierungen eine Rolle spielen.

Allgemein kann man sagen,

  • dass Vertrautheit, die Intensität einer Beziehung fördert und später die Intimität,
  • dass Frauen verstärkt Lust haben, wenn sie energiegeladen sind und Männer, wenn sie eine solche gewinnen wollen.

Nach dem Karlsruher Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur „Homo-Ehe“ wurde auch für  geschlechtliche Fehlentwicklungen, das „3. Geschlecht“ für das Personenstandsregister gefordert. Die Abweichungen von der biologischen Norm betreffen in der Bundesrepublik etwa 160.000 Menschen. Sie besitzen kein eindeutiges biologisches Geschlecht. Nachdem bereits die „Ehe für alle“ erlaubt wurde, wird auch eine Heirat für diese Menschen möglich und die Heirat als solche von einer biologischen Gemeinschaft zu einer primär sozialen Rechtsgemeinschaft.

Biologisch besitzt ein Mann ein XY-Chromosom und eine Frau ein XX-Chromosom. Ihren Unterschied bilden 20 Gene. Bis zur sechsten Woche unterscheiden sie sich als Embryo noch nicht. Danach bestimmt das jeweils andere Chromosom die Weiterentwicklung. Kommt es zu Fehlentwicklungen, können trotz Y-Chromosom weibliche Geschlechtsmerkmale entstehen. Es kommt zu keiner, bzw. unvollkommenen Penisentwicklung. Für die betroffenen Menschen entstehen dadurch Identitätsprobleme, die für die Betroffenen letztlich nur über deren Erziehung und sozial über ein größeres Toleranzbewusstsein aufgebrochen werden können. Jetzt sollen die betroffenen Menschen selbst darüber entscheiden, welchem Geschlecht sie zugehörig sein wollen.

Nach Facebook entscheidet man bei uns 60 verschiedene Geschlechtszugehörigkeiten („androgyn, bigender, gendervariabel, genderquer, intersexuell, Frau zu Mann, Mann zu Frau, transmaskulin, weiblich-transsexuell“, u. a.. nach Maximilian Probst). Sie wird heute gerne als die „neue Normalität“ hingestellt. Dabei betrifft die tatsächliche Intersexualität bei uns nur 0,2 – 0,5 % der Bevölkerung. So besitzen trotz eindeutigem Chromosomensatz verschiedenen Zuordnungsmöglichkeiten:

  • Adrenogenitale Syndrom (Enzymdefek; Hormonstörung bei Frauen, die zu einer verstärkten männlichen Geschlechtshormonausschüttung führt; die Störung beginnt bereits im Mutterleib; XX-Chromosomensatz).

Eine Chromosomenveränderung haben das

  • Turner-Syndrom (Chromosomensatz XO; die Menschen erscheinen phänotypisch weiblich),
  • Klinefelder-Syndrom (Chromosom XXX; die Menschen erscheinen phänotypisch männlich).

Ein Überschuss oder ein Mangel an Geschlechtshormonen kann eine geschlechtliche Zuordnung stark erschweren, bzw. sie nicht einwandfrei klären.

In Deutschland

  • sind ausschließlich heterosexuell:

86 % der Männer,

82 % der Frauen,

  • haben gleichgeschlechtlichen Kontakt gehabt

  5 % der Männer,

  8 % der Frauen,

  • hatten Sex mit anderen Personen in einer festen Partnerschaft:

21 % der Männer,

15 % der Frauen,

  • haben Sexualkontakte im Jahr (durchschnittlich):
    • 25 – 29 Jr.:     Männer  60 x,

Frauen   47 x,

    • 40 – 50 Jr.:     Männer  41 x,

Frauen   32 x,

    • 50 – 60 Jr.:     Männer  34 x,

Frauen   22 x,

    • 60 – 70 Jr.:     Männer  17x,

Frauen   14 x.

Die menschliche Sexualität besitzt viele Erscheinungsformen mit vielen Minoritäten, Spielarten:

  • Welche sexuelle Präferenzen jemand besitzt, wird im Jugendalter manifestiert und

während der Pubertät festgelegt, welches Körperschema dann seine sexuelle Erregung steigert. Die dann gewonnene Prägung lässt sich nicht unterdrücken und der betroffene Mensch muss mit ihr verantwortungsbewusst umgehen.

  • Welche biologischen Ursachen hinter einer Homosexualität stehen, weiß man noch

 nicht. Genannt werden genetische, hormonelle und psychische Gründe. Die oft interessenabhängig sind. Einerseits widerspricht sie der biologischen Funktion der Sexualität, andererseits werden zu ihrer Verteidigung immer wieder ihre abbauenden Aggressionsfunktionen in höher entwickelten Wirbeltiergemeinschaften genannt. Es scheint so zu sein, dass betroffene Menschen ihre Festlegung in ihren neuronalen Schaltungen schon früh erfahren und davon auch nicht abzubringen sind. Das Problem das dabei entsteht, ist ihr Widerspruch zur biologisch begründeten Heterosexualität (und die damit verbundene Ablehnung durch große Teile der Bevölkerung) und ihre aktuelle massive Förderung durch die Medien und Interessengruppen (z. B. über die politischen Parteien) in denen ihre Vertreter sich über ihre besondere Aktivität sozial kompensieren und in denen es fast gelungen ist, jeden Heterosexuellen als einen verdrängten Homosexuellen zu denunzieren. Zweifelsfrei sind in der europäischen Kulturgeschichte viele bedeutende Persönlichkeiten aus ihren Reihen gekommen (z. B. Platon, Alexander der Große, Hadrian, Michelangelo, Leonardo da Vinci, Prinz Eugen, Alexander von Humboldt, Peter Tschaikowski, Marcel Proust, Garcia Lorca und viele andere mehr).

Die heutige Genderbewegung verlagert die Geschlechtsfrage in eine soziale Machtfrage. Dafür zerschlägt sie alle bisherigen sexuellen Orientierungssicherheiten, die in der Familie sich bündelten und die Basis jeder bisherigen Gesellschaft bildeten, indem sie die Frau aus dieser zum Zwecke ihrer „Selbstverwirklichung“ herauslöste (entgegen ihrer primär biologischen Programmierung als Pflegerin). Ihre Pflegefunktionen versucht man auf den Staat zu übertragen (Kitas, schulische Ganztagsbetreuung), ohne dabei die späteren psychischen Entwicklungsschäden der Kinder im Alter zu berücksichtigen (Psychoanalytiker könnten darüber berichten). Viele von diesen zeichnen sich aber bereit in zunehmende Zahl der Verhaltensstörungen in den Schulen ab.

Durch die Genderbewegung ist unser Umgang mit der Sexualität zutiefst neurotisch geworden. Einerseits bleibt sie der wichtigste Anregungsfaktor in der Wirtschaft, ein für viele Menschen alltägliches Vergnügungselement, andererseits ist sie zu einem vernichtenden Tabukriterium geworden. Der Blick auf ein bewusst zur Schau gestelltes Gesäß  gilt bereits als ein vernichtender Sexismus. Dabei ist er archaisch zunächst nur eines, ein Fortpflanzungsreiz für heterosexuelle Paare, der biologisch tief in unseren Neuronensystem verankert ist. Man verwechselt zurzeit oft machohaft und sexistisch, das eine als ein überzogenes männliches Gehabe, das im Widerspruch zu unserer Kultur geraten kann und das andere, bis auf wenige Ausnahmen, eine feministische Sozialneurose, die von der Gleichheit der Geschlechter ausgeht, die es biologisch aber nicht gibt. Jede geschlechtsbezogene Äußerung kann auf die Menschenwürde des Betroffenen bezogen werden und je nach seiner psychischen Verfassung oder der des Hörers negativ oder positiv ausgelegt werden. Wenn eine Frau die Bemerkung eines überraschten Moderators: „Ich habe keine so junge Frau erwartet. Und dann sind sie auch schön“ negativ interpretiert, dann sagt dies auch etwas über deren psychische Verfassung aus.

Ein normaler Flirtversuch kann bereits als eine sexuelle Belästigung empfunden werden. Der Satz, „Ich liebe dich“,  ist nach Genderverständnis eine sexuelle Anmache. Wehe ein Mann ist unsicher, ungeschickt. Er kann nur Fehler machen und seine Angebetete weiter nur von seiner großer Liebe träumen lassen. Wie soll er sich in seiner Unsicherheit verhalten, bei einem Genderlehrstuhl anrufen? Überall in der Natur ist das Balzen ein natürliches Verhalten. Nur beim Menschen, der vorrangig auch ein Naturwesen ist, soll es geächtet werden.

Die augenblickliche Debatte lebt von skandalisierten Bagatelldelikten, bei der die Frauen grundsätzlich die Opfer und die Männer die Schuldigen sind, die ohne schriftliches Bestätigung einer Einvernehmlichkeit die öffentliche Verurteilung hinzunehmen haben. An ihrem Arbeitsplatz sollten sie deshalb auch nur unter Zeugen mit Frauen sprechen, da bei entsprechender Fantasie ihnen jeder Satz existenzvernichtend auch noch nach Jahren vorgeworfen werden kann (wie im „Fall“ Brüderle).

In Schweden soll in Zukunft per Gesetz (ab Juli 2018) aktiv um eine Erlaubnis für einen Geschlechtsverkehr gebeten werden. Anderenfalls soll es sich um eine Vergewaltigung handeln. In der Praxis bedeutet dies, dass man stets vorher aus Beweisgründen eine Unterschrift seiner Geliebten benötigt, wenn man abends in seinem Doppelbett das Licht ausknipst. Perverser geht es kaum.

In Deutschland soll es zwischen 400.000 bis einer Million Prostituierte geben, vom Straßenstrich bis zum Edelbordell, zur Tätigkeit von Zuhältern Gezwungene bis zu freiwillig Tätigen. Wahrscheinlich sind hier mehr Menschen tätig als in der Genderbewegung, für die es diese Menschen nur im negativen Sinne gibt. Die Interessen an der Eigenkarriere verdrängt die gewaltige Zahl, der hier gefolterten Menschen. Das hier ein so breiter Markt des Menschenhandels möglich ist, eine so umfassende organisierte Kriminalität, dazu schweigt unsere Frauenelite (außer in ihren Anklagen gegen die Männerwelt). Wenn man dann noch den umfangreichen Markt für die Pornographie in den Medien (Druck, Fotographie und Film), bzw. heute die Portale im Internet hinzurechnet, dann wird hier die Doppelmoral unserer Gesellschaft besonders deutlich.

Hundert prominente französische Frauen (u. a. Catherine Deneuve und viele Psychoanalytikerinnen) haben im Januar 2018 in der „Le Monde“ einen offenen Brief veröffentlicht, in dem sie den heutigen Feministen die Schaffung eines „totalitären Klimas“ und einen drohenden Verlust der sexuellen Freiheit vorwerfen. Sie wenden sich zwar auch gegen den Missbrauch männlicher Macht, sagen aber: „Eine hartnäckige oder unbeholfene Anmache ist kein Verbrechen, Galanterie nicht zwangsläufig Machismus oder ein Angriff“. Sie seien nicht bereits Opferrollen anzunehmen und fürchteten Säuberungswellen, die keine Grenzen kennen. Zur sexuellen Freiheit“ gehöre die Freiheit der Belästigung. Sie schreiben:

„Wir sind heutzutage ausreichend gut informiert, um einzuräumen, dass sexuelle Triebe von Natur aus offensiv und wild sind, aber wir sind gleichermaßen auch klarsichtig genug, um unbeholfene Anmache von sexueller Aggression zu unterscheiden“. Unter dem Vorwand des Frauenschutzes würde jetzt ein Art neuer Hexenjagd betrieben. Man diene damit allein den „Feinden sexueller Freiheit“ und „religiösen Extremisten“.

Bei vielen sexuellen Übergriffvorwürfen wurde bisher immer die psychische Befindlichkeit der Klägerinnen ausgeklammert. Oft hat man den Eindruck, dass ihrer Gesamtbefindlichkeit eine psychoanalytische Betreuung gut täte. Wobei hier mögliche Opfer nicht noch zusätzlich angeklagt werden sollen. Man kann aber erstaunt sein, welche Fantasie die Anklagenden oft selber besitzen. Man kann natürlich den banalen Satz, „sie dürfen mich anfassen“, aus seinem Zusammenhang gerissen später auch sexistisch interpretieren, selbst wenn er vom Aussprechenden zunächst nur situationsbedingt gebraucht wurde.

Man kann Gutsch im „Spiegel“ nur zustimmen, wenn er sagt, der Sexismus

„bietet Frauen ein bequemes Alibi, wenn die Karriere nicht ganz nach oben führt, weil das Talent nicht reicht oder andere mehr Biss haben“.

Die heutige Genderpolitik erwartet, dass sich die Frauenleistungen an denen der Männerwelt messen. Sie räumt ihrem Frausein keinen eigenen Lebensbereich ein. Immer wenn negativ auf männliche Komplimente reagiert wird, spielt auch der  psychische Hintergrund der betroffenen Frauen eine Rolle. Es wird nicht gefragt, wieviel psychisch belastete, bzw. gestörte es unter ihnen gibt. Eine Befragung von Psychoanalytikerinnen, die sich mit Frauenproblemen beschäftigen, könnte ihnen weiterhelfen.

Das jetzige Verhalten der Genderbewegung macht sie auch zu Müttern der in Entwicklung sich befindenden Sexroboter. Computerspielfiguren kann man so viel anbalzen, wie man will. Mit ihrer hautnahen Silikonoberfläche, ihrer Mechanik im Rumpf und ihrem Chip im Kopf braucht man abends im Bett nicht deren schriftliche Einverständniserklärung (Man rechnet bei „Abyss Creations“, Kalifornien mit einem Kaufpreis von 15.000 Dollar für sie; erste Sexpuppenbordelle gibt es bereits). Sie sollen in der Lage sein, auf die Wünsche ihrer Besitzer zu reagieren und sich deren Vorlieben zu merken. 40 % der Männer sollen nach einer Universitätsstudie bereit sein, sich eine solche zu kaufen. Man ist dabei das biologische Patriarchat zu zerschlagen, um es digitalen Computerlieben zuzuführen. Für die soziale Gleichheit ist vorauszusehen, dass es danach, in einer absehbaren Zeit, auch entsprechende Computerfiguren für Frauen geben wird.

Zurzeit erleben wir in der Form des Postgenderismus die Erwartung, dass in Zukunft die biologische festgelegten Geschlechter abgeschafft werden und es mit Hilfe einer sich abzeichnenden hochentwickelten Biotechnologie möglich sein wird, die Menschheit technisch in, wie auch immer, gearteten Nährlösungen zu reproduzieren. Wenn man dazu noch seine Fähigkeiten zu genetischen Veränderungen addiert, übernimmt der Mensch damit die Möglichkeiten, die man einst allein Gott zusprach. Doch wollen wir das wirklich? Unsere heutige sexuelle Welt ist einerseits komplexer, aber andererseits auch undurchschaubarer geworden. Man steht ihr sozial immer hilfloser gegenüber und lässt seine alten Sicherheiten immer brüchiger werden.

Der Individualismus

Fragen:

  • Wer bin ich?
  • Weshalb bin ich so geworden, wie ich bin?
  • Wie kann ich meine Möglichkeiten nutzen?
  • Welches Leben will ich führen?
  • Welchen Sinn gebe ich meinem Leben?

Unser heutiger Individualismus hat keinen biologischen Hintergrund, sondern einen religiösen. Er ist ein Ergebnis der protestantischen Reformation, der katholischen Gegenreformation und der schnellen Verbreitung ihrer Gedanken durch den zeitgleich erfundenen Buchdruck. Ausgehend vom protestantischen Gedanken der Selbstverantwortung des Einzelnen für sein Leben gegenüber Gott, unterstützt durch die Möglichkeit der eigenen Bibellektüre und –auslegung, entstand der moderne Individualismus. Die persönliche Bibelauslegung führte zunächst zu einer größeren Unabhängigkeit von den Lehrvorgaben des Vatikans, zu einer zunächst beginnenden Pluralität der Gesellschaft und dann, nach der Auflösung der Philosophie in viele Einzelwissenschaften, zu einer zunehmenden Säkularisierung, einer Situation, in der der Einzelne nur noch sich selbst gegenübersteht und seine Orientierungsinhalte relativ beliebig aus der Weite des sozialen Gesamtwissens sich heraussuchen kann.

Verstärkt wurde diese Entwicklung durch die Romantik. Man erkannte hier in der Kritik der Aufklärung die Grenzen des Rationalen und betonte das Gefühl als einen Schlüssel zur Erkenntnis. Novalis und Schlegel griffen Gedanken von Hamann und Herder auf. Die Vernunft könne nicht die Ganzheit der Welt beschreiben. Man betonte die Subjektivität, die Unabhängigkeit und Freiheit. Man wollte alle Grenzen sprengen. Ihre Kennzeichen waren eine Flucht ins Private und eine Hinwendung zur Vergangenheit. Beliebt war das Unheimliche, Übersinnliche, Wunderbare, Traumhafte, Okkulte. Für Novalis war ihr wesentlicher Ausdruck die Sehnsucht nach Geborgenheit, als deren Symbol für ihn die „Blaue Blume“ stand. In Deutschland besaß die Romantikeinen stark religiösen Bezug, deren Ausdruck zum einen die katholischen Nazarener waren (es gab auch protestantische, z. B. B.F. Overbeck) und die norddeutschen Protestanten mit Runge und C.D. Friedrich. Letzterer deutete die Natur als eine Offenbarung Gottes und behandelte sie als ein Gleichnis. Aus der romantischen Bewegung  sind Gotthilf Heinrich Schubert und Carl Gustav Carus hervorgegangen, die eigentlichen Ahnherren der Psychoanalyse. Schubert beeinflusste Freud und dieser unsere gesamte heutige Psychologie, deren wissenschaftlicher Hauptgegenstand das Individuum ist.

(In England gab es über den Landschaftsgarten noch einen zweiten Ursprung der Romantik).

Der Protestantismus hatte noch für den Lebenswandel einen Tugendkatalog vertreten (u. a. Selbstdisziplin, Genügsamkeit, den Verzicht auf Luxus; Webers „Protestantische Ethik“). Er befürwortete in einem bestimmten Rahmen die Trennung von Kirche und Staat (der Religionsfreiheit folgte dann später die demokratische Selbstverwaltung). Entscheidend für ihn war, dass der einzelne sein Leben direkt vor Gott zu vertreten hatte. Dieser unmittelbare Bezug wird heute nicht mehr geglaubt. Man hält zwar an seiner einst gewonnenen Individualität fest, hat aber nicht mehr das Gefühl, sich für das Ausleben seiner persönlichen Bedürfnisse irgendwo rechtfertigen zu müssen. An die Stelle eines gottgefälligen Lebens trat jetzt eine möglichst uneingeschränkte Selbstverwirklichung.

Aus dem protestantischen Individualismus erwuchsen letztlich unsere

  • Menschrechtsvorstellungen,
  • liberalen Marktvorstellungen,
  • die Aufklärung als führende geistige Strömung des 18. Jahrhunderts.

Auf sie gehen unser Bewusstsein (unsere Ideologien) auf ein Menschenrecht auf Freiheit zurück (franz. Revolution) und damit verbunden unser Bewusstsein von

  • einer Freiheit von Naturzwängen,
  • einer freiheitsverpflichtenden Erziehung,
  • einer Freiheit in Kunst und Wissenschaften,
  • einer sozialliberalen Marktwirtschaft,
  • einer Freiheit der Medien in einer Demokratie,
  • einer autonomen Lebensführung.

Verbunden damit sind die Probleme

  • unsere Bindungen an historische Orientierungsvorgaben (z. B. religiöse),
  • die Zwänge zu einer persönlichen Entscheidungsfindung,
  • die Möglichkeiten eines Missbrauchs der Freiheit,
  • zunehmende Staatseinflüsse (die die Freiheiten zu Scheinfreiheiten degradieren),
  • unsere biologischen, archaischen Programmierungen.

Archaisch werden wir von den Grundgefühlen der Angst und der Suche nach Sicherheit (Geborgenheit) bestimmt, die früher die Gemeinschaft versprach. Sozial wurden sie in unserer Kultur überlagert von einer Betonung des Individuellen gegenüber der Gemeinschaft. Das Problem unserer Gesellschaft ist dabei, dass wir der Vision einer Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als höchstes Lebensziel nicht die Verantwortung zu deren Begrenzung gegenüberstellen, dem zerstörenden Eigennutz unserer Bedürfnisse nicht unsere existentielle Bindung an die Natur und an das Soziale.

Der westliche Individualismus steht für seine Werte. Das Problem bei ihm ist nur sein fehlendes Bewusstsein für deren Begrenzungen. Es gibt solche zwar als Rechtsvorgaben (z. B. bei Geschwindigkeitsbegrenzungen) oder als ethische Forderungen (z. B. als Rücksicht auf Schwächere, mehr Gerechtigkeit), doch sind diese in einer weitgehend kranken Gesellschaft, die für Übergriffe keine durchsetzungsfähige Ahndungen mehr besitzt, nur blanke Lippenbekenntnisse. Jede Psychose oder jeder genetische Defekt, jedes genetische Anderssein darf ausgelebt werden, teilweise als Kunst verstanden oder als ein persönliches Recht, das breite Eigenrechte beanspruchen darf. Für sie alle werden Ideologien geschaffen, durch Medien verbreitet und durch Interessengruppen sozial durchgesetzt. Selbst wenn sie oft nur kleine Gruppen darstellen, werden ihre Interessen durchgedrückt, indem sie in Koalitionen für andere Bereiche ihre Stimmen verkaufen und so anderen Lobbyisten helfen. So werden die Minderheitsideologien zu einem Gesetz.

Unser Individualismus verlangt die Freiheit von jeder Begrenzung, die vollständige Möglichkeit einer vollen Selbstverwirklichung im Sinne seines Identitätsverständnisses, die uneingeschränkte Möglichkeit seiner Selbstinszenierung. Doch wofür, für wen?

  • Jedes Individuum ist für seine Bestätigung auf ein Gegenüber angewiesen, auf ein von ihm akzeptiertes Kollektiv.
  • Auch besteht seine Identität weitgehend nur aus den Werten des auf ihn einwirkenden Milieus seiner frühen Kindheit.
  • Es wäre ohne eine ihn umgebende Gemeinschaft gar nicht existenzfähig.

Das wiederum bedeutet, dass es bei allen seinen Ansprüchen auch seinem Gegenüber Verpflichtungen besitzt, die seinem Tun über seine Verantwortung für sein Handeln seine Grenzen setzen.

Wir leben in einer Zeit massiver Werteverschiebungen und müssen aufpassen, dass wir dabei letztlich nicht auch die Werte zerstören, auf denen sich unser humanes Wertsein gründet. Einerseits betonen wir einen extremen Individualismus und andererseits versuchen die gesellschaftlichen Mechanismen alle sozialen Bezüge so zu standardisieren, dass wir nur zu Teilen einer Massengesellschaft werden. In dieser Auseinandersetzung entgleitet uns der  Besitz unserer tatsächlichen Werte. Durch die Medien geförderte Sozialneurosen (z. B. das Genderunwesen, die Inklusion) lassen sie ins Hintertreffen geraten und wir verlieren dabei unsere wenigen echten Bezüge zur Natur, die wir für unsere Werte noch als einzige Konstante besitzen.

Unserem Individualismus steht in einem atemberaubenden Tempo die digitale Vernetzung gegenüber. Interessengesteuerte Kurzinformationen bestimmen dabei oft unsere Meinungen. Dabei gibt es zurzeit keine Möglichkeiten diese im Sinne einer Gesamtverantwortung gegenüber dem Gesamtwohl zur Rechenschaft zu ziehen. Die Vereinzelung in unserer Gesellschaft auf allen Ebenen macht sie handlungsunfähig. Die Ehen lösen sich schnell auf, im Staat bestimmen finanzstarke Lobbyisten über die Politik (in der BRD z. B. die Automobilindustrie), in der EG aufgrund der Einstimmigkeit Kleinstaaten (z. B. das korrupte Malta) oder Extrempositionen (z. B. Polen) über Einigungen und in den Vereinten Nationen über ihr Vetorecht die Interessen der Großmächte. Deutlich wird die Meinungsvielfalt an den vielen Fußballliebhabern. Ihre Anhänger sind selbst in den einzelnen Vereinen in zahllose Gruppen und Grüppchen gespalten. Und einige dieser Gruppen wollen als wöchentlichen Erlebnishöhepunkt nur ihre jeweiligen Schlägereien, bzw. ihren Krawall.

Das Problem unseres Individualismus ist unser Glaube an seine allein positive Existenz. Dabei können alle unsere Gedanken und Bewegungen bereits jetzt über unser Smartphone als Kommunikationsinhalt und Interaktion von Interessierten herausgelesen werden. Wir tragen unser eigenes Kontrollorgan praktisch ständig mit uns und sind als Datenträger nur noch Algorithmen in einem riesigen Netzwerk. Andererseits sind wir in unserer neuronalen Offenheit auch noch zusätzlich empfangsbereit für jede uns manipulierende Information der Medienwelt, d. h. im Hintergrund offen für die Interessen deren Besitzer und Einflussträger. Der Einzelne kann den Wahrheitsgehalt der ihn steuernden Informationen gar nicht mehr kontrollieren. Wir glauben aus humanitären Gründen an die Grundrechte und die individuellen Möglichkeiten des Menschen, doch werden diese zunehmend zu einer Utopie, wenn wir den technischen Möglichkeiten keine sozialen Grenzen setzen. Das „freie Individuum“ wird so wie es uns gepriesen wird zu einem spielenden Narren seiner jeweiligen Bedürfniswelt und in seiner Summe, als Masse zum Spielball unklarer Machtinteressen.

Unsere Individualität soll über den Datenschutz gesichert werden. Keine Mitgliederliste eines Vereins soll noch persönliche Daten enthalten (z. B. keine Geburtstage). Andererseits waren wir in unserem Verhalten noch nie so gläsern wie heute. Läden beobachten über unsere Abrechnungen unser Einkaufsverhalten. Die großen Autohersteller können unsere Fahrweise und unsere Fahrstrecken lückenlos beobachten und die großen amerikanischen Internetkonzerne mit Hilfe der Smartphones nicht nur unser allgemeines Verhalten beobachten, sondern auch aus unseren übertragenen Daten Aussagen über unsere Gesundheit machen, bzw. wie oft und wie lange wir ein WC besucht haben. Sie machen unseren Datenschutz zu einer beruhigenden Farce und sind in der Lage, uns über ihr Wissen ständig unbemerkt zu manipulieren. Unsere Individualität erweist sich unter diesen Umständen als ein verinnerlichter Selbstbetrug.

In unserer digitalen Welt wird das Individuum modularisiert zu einer Summe von Informationen in Datenblöcken, die je nach Bedarf von Interessengruppen individualspezifisch gesteuert werden können. Die Identität des Einzelnen wird zu einer digitalen Ware, die Betonung ihrer Existenz zu einer Ideologie, in ihrer Manipulierbarkeit ohne eine reale Bedeutung.

Welche Chancen hat eine Selbstverwirklichung, wenn die Orientierungen und die zu vollziehenden Arbeiten fremdgesteuert werden. Dies gilt sowohl für die Männer wie für die Frauen. Alle anders lautende Versprechungen oder Ratschläge sind weitgehend Lügen. Unsere Vorstellungen eines Lebens als Individuum ist weitgehend eine Ideologie, deren wichtigster Impuls unser Egoismus ist. Er verspricht uns ein grenzenloses Ausleben unserer Bedürfnisse, Fantasien und eine grenzenlose Freiheit. Alle ihn begrenzende Hindernisse werden als negativ empfunden. Einen Höhepunkt erreicht er oft im 16. – 18. Lebensalter (Egozentrismus). Soziale Verbindlichkeiten werden als persönliche Einschränkungen empfunden. Hemmungen gegenüber Gewaltmaßnahmen oft fallen gelassen. Im Kollektiv (welch Widerspruch) werden sie dann ausgelebt (bei Mädchen oft als Mobbing, bei Jungen weitgehend in Schlägereien). Beliebt ist die Selbstvermarktung seines Unbedeutetseins im Internet.

In Verbindung mit dem Gedanken der Selbstverwirklichung ist der Individualismus zum wichtigsten Utopieträger der Gesellschaft geworden. Allerdings zeichnen sich mit ihm vier große Problembereiche ab:

  • Er trägt, in Verbindung mit seiner Bedürfnisbefriedigung, weitgehend zur Zerstörung der Natur, d. h. unserer Existenzgrundlagen bei. Er ist eine ihrer Krebsgeschwüre. Damit zerstört er die menschengemäße Zukunft für unsere Nachkommen (dabei kann der Diskurs bereits bei dem Begriff „menschengemäß“ beginnen). Zurzeit ist die große westliche Mehrheit jeweils nur auf ihren persönlichen Vorteil, ihr persönliches momentane Glücksgefühl bedacht.

 

  • Mit seiner Ablehnung naturnaher Werte (z. B. der Familie) und dem zunehmenden Wohlstand unserer Gesellschaft erlaubt er einen zunehmenden Verzicht auf eine kollektive Geborgenheit. Das Problem dabei ist, ob der biologische Mensch über seine Evolution dafür auch geschaffen ist. Fast jeder sucht nach einem Partner (wobei seine individuellen Ansprüche ihn nach einer gewissen Zeit wieder neu nach einem „Besseren“ suchen lassen) und die großen     kommenden Probleme dieser Welt können nur kollektiv gelöst werden (Wachstum der Menschheit, Ressourcenknappheit, Naturkatstrophen, Klimaveränderung). Wir erleben den Individualismus und das Kollektiv als Gegensatzpaare. Doch ist die Betonung des Individualismus nur das Ergebnis von Setzungen einer westlichen Überflussgesellschaft, die an die Erfordernisse des Kollektivs Menschheit gebunden werden müssen, d. h. einer Bindung der Freiheit an Empathie und Verantwortung. Eine auf den Individualismus bauende Gesellschaft kennt aus sich heraus keinen sozialen Grundkonsens. Ihre „Unregierbarkeit“ durch ihre Atomatisierung macht sie letztlich unsteuerbar. Sie erlaubt den jeweiligen „Eliten“ deren unkontrollierbare Ausbeutung (der hier auf die individuelle Freiheit bauende Liberalismus bedeutet in der Form des bestehenden globalen Kapitalismus langfristig den Untergang der Menschheit).

 

  • Auch scheinen die existentiellen Lebensziele der einzelnen Menschen über die Selbstverwirklichung immer unklarer zu werden. Bei einer absehbaren Zunahme der Menschheit auf  bald 10 und dann evtl. 15, 20 Milliarden Menschen, ein Schwinden der vorhandenen Ressourcen auf der Erde, die Abnahme der vorhandenen Arbeitsmöglichkeiten und den Möglichkeiten ihres ständigen Älterwerdens (angestrebt werden mindestens 120 Jahre je Person) stellt sich die Frage nach der sinnvollen Ausfüllung ihrer individuellen Lebenszeit. Unsere heutigen Lebensziele sind
    • sorgenfrei (gesund) leben,
    • entspannt sein können,
    • unsere Arbeitsergebnisse sehen können,
    • sich immer über etwas freuen können.

Archaisch ausgerichtet, wird eine Individualität dann von allen Möglichkeiten einer Ausschüttung von Glückshormonen bestimmt werden. Dazu werden dann gehören:

    • offiziell zugelassenen Drogen,
    • Gesundheitsprogramme (mit dem Versprechen geringerer körperlicher Leiden, einem längeren Leben und der Reduzierung der Angst vor dem Tod),
    • Unterhaltungsprogramme (Sport, Festveranstaltungen, Reisen, Konsumieren),
    • kreative Programme für eine anspruchsvollere Minderheit.

Doch soll sich über all diese Angebote tatsächlich ein befriedigender Lebenssinn ergeben?

  • Durch das augenblickliche Fehlen allgemein akzeptierter universeller Werte suchen wir unsere Orientierungsinhalte zunehmend in alten Ideologien, wie den Religionen, dem Nationalismus oder bei Inhaltsträgern wie dem Genderismus, banalen Vereinen oder Lebensgemeinschaften. Dieser Umstand zeigt, dass wir trotz allem Individualismus letztlich doch kollektive Orientierungsinhalte benötigen.

Mit unserem Tod endet jede Individualität.

Die Identität

Existentiell ist der Mensch wegen seiner Instinktbeschränkungen auf sozial vermittelte Orientierungsprogramme angewiesen. Verinnerlicht stellt deren Summe seine jeweilige Identität dar. Sie wird bestimmt von

  • seinen genetischen Gegebenheiten,
  • seinen jeweiligen Botenstoffhaushalten, die wiederum weitgehend von der Einschleifung (Nutzung) vorangegangener Synapsenkontakte abhängig sind, d. h. letztlich von der Häufigkeit und Intensität von Umwelteinflüssen, die in unserer Welt weitgehend kultureller Art sind).

Auf dem Hintergrund unserer verinnerlichten Erfahrungen und psychisch motivierten Projektionen bestimmen sie unsere Motive und Handlungen. Als persönlicher Gedankenbesitz empfunden, schwimmen sie auf dem sozialen Hintergrund der Kultur, der wir uns zugehörig fühlen. In dem Augenblick in dem wir ihre Relativität durchschauen und sie verneinen, werden wir orientierungslos und suchen nach neuen sinngebenden Lebensinhalten. Geschieht das gesellschaftlich umfassend, werden wir auch sozial führungslos.

Identitäten erwachsen aus einer Herkunft, einer Umgebung. Sie sind auf einem sozialen Hintergrund verinnerlichte Orientierungsinhalte und verwirklichen sich auf einem Bezugshintergrund. Sie schaffen in uns ein Bewusstsein einer inneren Sicherheit, ein Freisein von Ängsten, ein sich Annehmen wie man ist (d.h. auch ein Freisein von psychischen Belastungen). Sie bedeuten ein in Harmonie leben mit seinen Orientierungsinhalten. Sie sind der zentrale Inhalt unseres Selbstverständnisses, das zentrale Kriterium unserer Selbstannahme (z. B. auch in der Annahme unseres eigenen Körpers). Wir demonstrieren sie nach außen u. a. durch

  • unsere Werte,
  • unsere Sprache,
  • unseren Geschmack (z. B. Ästhetischen),
  • unsere Vorbilder,
  • unsere Kleidung,
  • die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen,
  • gemeinsame Aktionen, Rituale.

Eine besondere Rolle spielt dabei unsere nationale Identität, die sich beziehen kann auf

  • den Geburtsort (Platon im Dialog „Menexenos“),
  • die Sitten und Gebräuche (Montesquieu im „Vom Geist der Gesetze“),
  • der Religion (Hobbes in „Leviathan“),
  • der Sprache W. v. Humboldt in „Wert und Ehre deutscher Sprache“),
  • Geschichte und Überlieferungen.

Unsere Identität ist ein wichtiges Kriterium im Bereich unseres sozialen Zusammenlebens. Sie ist ein Ausdruck unserer Selbstidentifizierung, unseres Selbstbildes und damit der Zentralbegriff unseres Individualismus. Von außen bewertet man sie in ihrem Spannungs-verhältnis zum Gemeinwohl. Das können sein

  • ihre Anpassungsfähigkeit ihm gegenüber,
  • sein Engagement,
  • seine ihm gegenüber entgegengebrachte Kompetenz.

Mit unserer Sehnsucht nach Identitätssicherheit verbunden ist unsere Sehnsucht nach sozialer Homogenität. Archaisch soll sie biologisch auf eine Beziehung zu Kleingruppen (ca. 150 Menschen) hin programmiert sein. Unser Problem heute ist, dass wir ideologisch auf eine „offene Gesellschaft“ hin eingestellt werden, auf  heterogene Möglichkeiten des Zusammenlebens, die dieser unserer biologischen Grundkonzeption widersprechen. Viele Menschen können damit vielleicht leben, aber viele sind damit auch überfordert und suchen weiterhin nach einer Orientierungshilfe, wie sie z.B. eine nationale Leitkultur darstellen würde. Bei aller Verschiedenheit gäbe diese für viele Individuen den Konsens für eine gemeinsame ideale Grundorientierung. Der liberale Freiheitsgedanke unserer Überflussgesellschaft, der uns auf einen globalen Markt hin ausrichtet, verdrängt die Frage nach der „Freiheit wofür“? Im Alltag kommt sie nicht auf, weil wir, uns selbst vergessend, von einem Event zum nächsten eilen. Doch ist es auch die Freiheit, uns von Interessengruppen manipulieren zu lassen und die Freiheit, die unseren Wohlstand auf der Ausbeutung der Natur und der schwächerer Menschen baut. Dieser Art unserer gelebten Freiheit fehlt in der Regel als Gegenüber für unsere Orientierung die Empathie für die Ausgebeuteten und das Postulat der Verantwortung. Im Prinzip ist unsere Gesellschaft nach dem Niedergang der Religionen orientierungslos geworden und das hemmungslose Ausleben der Individualität im Sinne einer auszulebenden Identität gesellschaftszerstörend –  und das in einer Zeit, in der sie wegen der sich abzeichnenden Probleme auf ihre weitgehende Einheit angewiesen wäre. Kulturen sind zwar nichts Statisches, doch auf welche konsensfähige, zukünftige Kultur wollen wir hinsteuern?

Auch eine Demokratie erfordert einen Grundkonsens an Werten, der ihren sozialen Gruppierungen eine gemeinsame Grundorientierung bietet. Ohne diese ist sie in unserer modernen Gesellschaft nicht möglich. Man kann eine solche Forderung als eine konservative, Zwang ausübende Leitkultur zwar diffamieren, aber was will man wertmäßig an deren Stelle setzen. Man kann sie in der Schwammigkeit des Begriffs zwar ablehnen und stattdessen einen Multikulturalismus fordern, doch bleibt auch dann das Problem einer nationalen Orientierung erhalten. Es zählen bei uns dazu u. a.

  • unser abendländisches Wertefundament,
  • die Verfassungs- und Gesetzestreue (die freiheitlich-demokratische Grundordnung),
  • eine Kommunikationsfähigkeit in der deutschen Sprache (die als solche deshalb im Grundgesetz verankert werden sollte. Zurzeit erleben wir deren zunehmende Aufgabe zugunsten des Englischen).

Wir benötigen keine Parallelgesellschaften in manchen Städten, die man als Fremder nicht zu durchschreiten wagt, keine Ehrenmorde, weil man als Frau einen von ihrer Familie nicht Auserwählten liebt.

Heute wird jeder Gedanke einer Leitkultur in einer Zeit einer weltumfassenden Globalisierung als negativ hingestellt. Dahinter steht die Vorstellung einer bevorstehenden Weltkultur als einer alle Menschen in ihrer Orientierung vereinenden Werteausrichtung. Doch besitzen wir keine solche. Und wie sollte sie auch aussehen: Eine weltumspannende Übernahme der europäischer Wertvorstellungen, die nur dann von den Mächtigen eingehalten werden, wenn sie ihren Interessen dient, den liberalen Wertvorstellungen des westlichen  Ausbeutungskapitalismus?

Unsere individuelle Identität stellt unser persönliches Gefühl dar, das unser persönliches Verhalten bestimmt. Unser Fühlen und Denken, unsere moralische Person findet darüber ihren Ausdruck. Als höchster Wert unseres Individualismus steht sie für die von uns gelebte Kultur. Wie schwer es ist, gegen ihre Inhalte vorzugehen, zeigt der Umstand, dass Menschen oft bis zu ihrem Tod bereit sind, sie zu verteidigen.

Unsere persönlichen Orientierungsinhalte sind ein wesentlicher Teil von uns. Wir leiden bei ihrem Verlust. Unangenehme Informationen blenden wir deshalb gerne aus, besonders solche aus dem moralischen und sozialen (politischen) Bereich und bevorzugen Haltungen, die uns bestätigen. Bedrohende Informationen werden möglichst ignoriert. Identitätsverluste versuchen wir möglichst schnell zu beheben, da sie einem Orientierungsverlust entsprechen. Die Ursachen dafür können sein:

  • Transmitterungleichgewichte,
  • Veränderungen in unserer Umwelt, die in uns Ängste wecken,
  • der Bankrott unserer humanen, europäischen Wertwelt, die sich nur noch ökonomisch und nicht mehr vorrangig ethisch-kulturell orientiert,
  • der zunehmende Verlust unserer nationalen Kultur, die bis zum zweiten Weltkrieg als Grundorientierung uns eine Grundsicherheit bot,
  • die Verdrängung der eigenen Sprache durch das Englische (man kann zwar in einer fremden Sprache Denken, aber nur begrenzt fühlen. Hanna Arendt z. B. schrieb ihre Bücher in Englisch, ihre Gedichte aber bis zu ihrem Ende auf Deutsch).

Das individuelle Ich ist ständig darauf ausgerichtet seine Identität zu verwirklichen. Dabei ist es, wie nie zuvor, auf ein soziales Echo angewiesen. Seine Selbstdarstellung wird zu einem Existenzbeweis, zum entscheidenden Merkmal seines Lebenssinns. Einerseits wird deshalb in der Öffentlichkeit ein extremer Persönlichkeitsschutz vertreten, andererseits versuchen viele in der Öffentlichkeit so viele Spuren wie eben möglich zu hinterlassen. Alle unsere Handlungen werden weitgehend von unseren Erwartungen der Reaktionen unserer Gegenüber beeinflusst. Es sind deren Antworten, die dann unser Selbstbild bestimmen (soweit es unsere Botenstoffe zulassen). Sie bestimmen dann weitgehend unser Leben. Ohne sie können wir nicht sein. In unseren Grundanlagen sind wir soziale Wesen und damit auf diese Gegenüber existentiell angewiesen.

Als höchstes Existenzziel in unserer Kultur wird oft die Authentizität genannt. Dafür müssen wir die richtigen Tätigkeiten für unsere Persönlichkeit finden. Unsere Motive sind dabei die Ergebnisse unserer Gene und unserer Sozialisation. Gelebt werden sie über unser

  • Bindungsbedürfnis (-fähigkeit),
  • Leistungsmotiv (sich selbst zu beweisen),
  • Machtmotiv (kompensierte Sexualität).

Wir merken oft nicht, was uns antreibt. Oft glauben wir selbstbestimmt zu handeln und spüren dabei nicht, dass wir im Hintergrund fremdgesteuert werden. Um zu einem echten Selbstbewusstsein zu gelangen, benötigen wir auch eine Selbsterkenntnis. Das Problem dabei ist, dass wir uns und die Welt immer nur durch unsere Filter erblicken können, die in ihrer Summe weitgehend unsere Individualität bestimmen. Sie sind als solche die Ergebnisse unserer Erziehung, d. h. der Orientierungssetzungen, die wir in frühester Kindheit übernommen  haben. Eine Rolle spielen dabei unsere Persönlichkeitsmerkmale: Sind wir

  • extravertiert oder introvertiert (mehr auf die Außenwelt bezogen oder mehr nach innen gerichtet),
  • gefühls- oder verstandesorientiert,
  • sinnenorientiert oder abstrakt denkend,
  • ordnungsliebend oder großzügig (kleinlich penibel oder Laissez-faire vertretend).

Bereits die alten Griechen unterschieden die Persönlichkeitstypen Melancholiker, Choleriker, Sanguiniker (lebhaft-heitere Temperament) und Phlegmatiker.

Der persönlichen Identität steht immer eine Außenwelt gegenüber, die wir bei anderen Setzungen schnell als fremd empfinden. Dieses Fremde können wir sowohl als eine Bedrohung sehen, es kann aber auch eine Bereicherung für unsere enge Welt darstellen. So ist es den ehemaligen Siegermächten nach dem zweiten Weltkrieg gelungen, das deutsche Nationalbewusstsein zu zerstören (durch eine ausführliche Schuldpflege und Informations-steuerung), aber auf die Masen bezogen nicht zugleich das Bewusstsein der deutschen Sprach- bzw. das der deutschen Kulturgemeinschaft. Und mit dem zunehmenden Empfinden deren Bedrohung durch seine zunehmende Amerikanisierung dürfte es zurzeit wieder verstärkt beachtet werden (hinter einer rational verharmlosenden vorgeschobenen Globalisierung):

  • Zunächst über die Reeducation-Programme (Umerziehung),
  • danach über den Schüler-, Studenten- und Wissenschaftleraustausch und
  • dann dem Verdrängen des Deutschen als führende Wissenschaftssprache zugunsten des Englischen (Amerikanischen) und damit ihrem Durchsetzen zur Weltsprache (die bereits in den Kitas gepflegt werden soll, und deren Höhepunkt u. a. ihre aktuelle Verwendung in den Vorlesungen und Abschlussprüfungen an den deutschen Universitäten ist; d. h. langfristig die Herausbildung einer fremdsprachigen Elite auf deutschem Boden).

Es ist kein Zufall, dass der Heimatgedanke bei allen unseren Parteien wieder verstärkt Beachtung findet. Durch die Verflachung der verinnerlichten Kulturen durch die Globalisierung beginnt man sich langsam gegen eine Abkehr zu wehren, weil die breite Bevölkerung dadurch in ihrem Innern in vielen Bereichen orientierungslos werden würde. Die Heimat ist für sie der Ort ihrer Herkunft. Der Heimatbegriff wird wieder  zu einem Synonym für Geborgenheit, für das heimisch Vertraute. Er verspricht eine Welt, in der man sich, bei einer Lebensqualität die in ihren Maßstäben noch menschengemäß ist, noch wohlfühlen kann. Er ist ein nur positiv besetzter Begriff, den seine Gegner als überfrachtet abzuwerten  und den sie gleichzeitig seinen orientierungsgebenden Charakter abzusprechen versuchen. Für sie haben Kulturen keine definierbare Identität und damit könne es auch keine heimat-orientierende Leitkultur geben. Kulturen dürfe man nur in ihrer Vielfalt verteidigen. Doch woraus setzt sich dann diese Vielfalt zusammen? Ein Dasein ohne eine Heimat bedeutet eine Orientierungslosigkeit. Dostojewski sagte: „Ohne Heimat sein, heißt Leiden“. Dabei wissen wir genau, welchen Stellenwert sie eigentlich neuronal in uns besitzt. Viele unserer instinktiven Bereiche empfinden wir trotz deren Vorhandensein in uns nicht mehr. Wir wissen nicht genau, wie das erste Licht, das wir erblicken, die erste Landschaft, das erste Milieu, das uns umgibt, uns tatsächlich prägen. In der Tierwelt kehren viele Arten (z. B. Fischarten, Schildkröten, Vögel) zur Fortpflanzung immer wieder zu ihrer eigenen Geburtsstätte zurück. Ein solcher Trieb ist in ihnen tief angelegt. In unserer Evolution haben wir weit zurückliegend die gleichen Vorfahren und unser Heimatbewusstsein kann durchaus ein kulturell überlagerter archaischer Resttrieb aus dieser Zeit noch sein. Es ist in jedem Fall für viele Menschen noch ein wesentlicher Inhalt ihres Identitätsbewusstseins.

Durch die schnelle Veränderungen in vielen Lebensbereichen in den letzten Jahren ist man sich zunehmend dem Schwinden der alten Orientierungswerte bewusst geworden und sieht diesen Umstand sowohl negativ wie auch positiv:

  • Negativ:

Mark Lilla: Die Identitätspolitik sei ein „amerikanischer Evangelikalismus, angewendet auf die kulturelle Sphäre“.

  • Positiv:

Das Identitätsbewusstsein ermöglicht einen ökonomischen und kulturellen Individualismus. Es hilft den einzelnen Individuen bei ihrer Sinnsuche, befreit die Frauen aus traditionellen Familienmodellen und gibt genetische und stoffwechselbedingte Fehlentwicklungen einen sozial gleichwertigen Status.

Der Identitätsbegriff ist so zu einem politischen Kampfbegriff geworden, der weitgehend interessengesteuert ist. So ist er für die Genderbewegung ein Zentralinhalt, der einerseits eine soziale Gleichheit einfordert, andererseits die tiefgreifende biologische Ungleichheit der Geschlechter leugnet. Ein Ergebnis davon ist u. a. die Feminisierung der Pädagogik. Dabei haben Männer eine andere, genetisch bedingte Biologie, ein anderes Gehirn und einen anderen Stoffwechselhaushalt. Eine männliche Identität kann deshalb nie einer weiblichen entsprechen. Eine Überwindung der Zweigeschlechtlichkeit läuft letzten Endes bei einem Geschlecht auf eine Vergewaltigung deren biologisch bedingten Ungleichheit hinaus:

  • Jungen:
    • haben ein Y-Chromosom (damit 20 andere Gene),
    • ihre Geschlechtsdifferenzierung erfolgt durch eine stärkere Testosteronausschüttung bereits im Mutterleib,
    • sie spielen anders (lieber mit Technik),
    • können sich schlechter beherrschen,
    • haben einen stärkeren Bewegungsdrang und messen gerne ihre Kräfte,
    • sind eher außengerichtet, wettbewerbsorientiert,
    • sehen sich eher selbst, lehnen die Außenwelt eher ab,
    • idealisieren gerne ihr eigenes Können,
    • haben eher ein machohaftes Verhalten,
    • sind eher direkt aggressiv,
    • haben ein schlechteres Durchhaltevermögen,
    • haben eine größere Lust zum Risiko (setzen sich gerne Ängsten aus),
    • sind eher dem Lustprinzip ausgeliefert,
    • sind eher narzisstisch
    • ihr Kommunikationsverhalten ist öfter gestört,
    • nutzen Computer eher für einen inneren Rückzug,
    • neigen eher zur Alkoholsucht,
    • haben ein geringeres Gesundheitsbewusstsein (auch deshalb eine geringere Lebenserwartung),
    • werden schneller schizoid,
    • ihre psychischen Störungen richten sich eher nach außen (z. B. Bewegungsunruhe),

(Ihr Aggressionstrieb ist angeboren. Seine Ausformung ist erziehungsabhängig.

Wie ein Junge ein Mann wird, kann er nur von einem Mann erlernen. Letztlich wird sein Schicksal, was er in frühen Jahren aus sich macht).

  • Mädchen:
    • erfassen die Welt eher empathisch,
    • haben andere Bedürfnisse (u. a. ein größeres Liebesbedürfnis),
    • träumen eher von Berührungen und Nähe,
    • wollen durch Verschönerungen bewundert werden,
    • ihre Störungen richten sich eher nach innen (u.a. ihre Ängste),
    • haben eine größere Angst vor Trennungen,
    • wenden ihre Aggressionen eher gegen sich selber,
    • verletzten sich eher selber,
    • verweigern eher die Sprache,
    • neigen eher zu Bulimie,
    • mobben aggressiver,
    • neigen eher zur Tablettensucht,
    • werden schnellere depressiv.

Letztlich muss sich jeder in seinem Orientierungsinhalten selber finden. Wir werden zu dem, der wir sind, von einem gewissen Alter an, durch die Auseinandersetzung mit uns selber. Das große Ziel ist, eine gefestigte, selbstsichere Persönlichkeit zu werden. Führungspersonen sind dabei oft Projektionsvertreter für die eigene Identität, – dies gilt auch oft für sich stark gebende Politiker (wie z. B.  zurzeit Erdogan für viele Türken). Eine Identität wird immer nur in Bezügen gelebt (z. B. zu Gruppen, zu Tätigkeiten, zur Natur), d. h. immer in Verbindung zu einem Gegenüber. Das Problem dabei ist, können wir diese Gegenüber auch in ihrer Wahrheit erkennen. In der Regel sind unsere Informanten Interessenvertreter der Wirtschaft, der Politik oder stellen persönliche Positionen eines Autors dar.

Unsere Selbstverwirklichung ist vielleicht die wichtigste Forderung in unserer Individualismuskultur. Letztere ist das Ergebnis unserer neuronal kompensierten Diskrepanz zwischen unseren Idealsetzungen und dem tatsächlich Erreichten. Sie kann zum einen nach außen gerichtet sein, z. B. in Verbindung der Abwertung der einstigen Ziele, Ideale, möglichst nicht bezogen auf sich selber, sondern auf Personen seines Umfeldes oder den sozialen Statusträgern und zum anderen nach innen, indem man viele soziale Orientierungsinhalte in sich in Frage stellt und glaubt, das Dasein vereinfachend, sich allein auf sein Sein beziehen zu können.

Wir empfinden unsere Identität als einen Ausdruck unserer Persönlichkeit. Sie ergibt sich aus unserer Neuronenkomplexität und wird weitgehend bestimmt vom Gleichgewicht unseres Transmitterstoffwechsels. Unser „Ich“ ist ein Mittelwertergebnis unserer verschiedenen Selbst in unserem Gehirn (z. B. des erinnernden Selbst, des erlebenden Selbst). Unsere Diskussion darüber ist weitgehend nur eine Elitediskussion. Mit dem Leben eines durchschnittlichen Angestellten oder eines durchschnittlichen Arbeiters hat sie wenig gemein.

Der Authentizitätsgedanke erhielt erst seine besondere Bedeutung mit der Lebensreform-bewegung (um 1900). Einst zielte er tatsächlich auf eine individuelle stärkere Selbstverwirklichung. Heute dient er oft nur noch dem Einklagen neurotischer oder sozialer gruppenbezogener Vorteilsinteressen. Nach außen wird die Identität dann nur noch über ein Konsumverhalten ausgerückt (das allerdings in der Regel selbst nur ein Ergebnis manipulierter Einflussnahmen ist).

Am ehesten lässt sich wahrscheinlich für die meisten Menschen eine „Selbstverwirklichung“ über die Kunst erreichen. Sie erlaubt jedem, seine spezifische Kreativität zu leben. In diesem Sinne sah Beuys in jedem Menschen einen Künstler. Über den Schöpfungsprozess kann sie einen zu sich selbst führen. Über das Rationale hinaus kann sie einen Zugang zum Inneren öffnen. In ihren Werken offenbart sie eine Welt innerer Assoziationen. Als Gestaltungsdrang ist sie tief im Menschen verankert. Bereits in der Höhlenmalerei im Ardèche-Tal und vielen anderen Orten Europas versuchten Menschen in ihr Beweggründe zu bahnen, die man heute nicht mehr kennt (z. B. Jagdzauber, Magie, schamanisches Ritual oder „sozialer Klebstoff“ sind möglich). Ihren Schöpfern brachte sie wahrscheinlich Anerkennung, und konnte sie stolz machen, was wiederum in ihren sozialen Status einfloss.

Der Mensch ist zwar in seinem Kern ein Sozialwesen, das auf Nähe, Geborgenheit und Anerkennung existentiell angewiesen ist, doch braucht er in unserer, für den biologischen Menschen relativ feindlichen Zivilisation, zur Gewinnung seiner inneren Balance auch persönliche Rückzugsbereiche, in denen er seine Neuronenwelt, Gefühle wieder ordnen kann. Hier kann er für seine Probleme Lösungen finden und sich selber wieder finden, bzw. bestätigen. Dieser Rückzugsbereich bedeutet kein Ausweichen in eine persönliche Einsamkeit sondern nur ein zeitweises Freisein von einer das Gehirn überforderten Reizwelt.

Unsere soziale Identität erhalten wir durch

  • die frühen Prägungen in unserer Kindheit,
  • unsere Vergleiche mit anderen Gruppen

(positiv falls möglich, negativ zum Absetzen. Letztere vertreten anderen Orientierungsinhalte und bereiten deshalb in uns Ängste).

Heute wird deshalb der Identitätsgedanke gerne als Abgrenzungskriterium gegenüber anderen Gruppen benutzt. Populisten stellen die eigenen Werte als die „Wahrheit“ dar und sehen sie durch die fremden gefährdet. Vielleicht brauchen wir je nach unserer psychischen Verfassung, der Befindlichkeit unserer Neuronen in unserem Gehirn für unsere Identität auch diese Negativsetzungen. Im sozialen Raum können dies der Teufel, die andere Nation, der andere Glauben, die andere Ideologie, die anderen wissenschaftlichen Paradigma sein, im persönlichen Raum ein Elternteil, ein enttäuschender Partner, Freund. Es kann alles werden, dem man – oft kompensatorisch – einen negativen Wert zusprechen kann.

In der Bundesrepublik haben viele Menschen Probleme wegen der Verbrechen der Nationalsozialisten mit einer deutschen Identität (dabei dauerte die Zeit des Nationalsozialismus nur 12 Jahre, das Verständnis einer deutschen Nation aber fast tausend Jahre. Niemand kann bestreiten, das auch Deutsche zur europäischen Kultur wesentliche Beiträge geleistet haben, nicht nur Luther, Kant, Goethe, A. v. Humboldt oder Einstein, dass „Deutsch“ bis zum zweiten Weltkrieg die erste Wissenschaftssprache auf der Welt gewesen war). Jeder Franzose weiß sich eins mit seiner Nation. Ein Deutscher ist auf einer ständigen suche nach ihr, seit die Reedjucationprogramme der Siegermächte sein eigenes nationales Bewusstsein zerstört haben.

Eine Folge dieser Zerstörungen ist, dass unser gesellschaftliche Zusammenhalt einen wesentlichen Pfeiler verloren hat. Hinzu kommen die negativen Erscheinungen der Globalisierung:

  • der anonymisierter Lebensstil fördert den Identitätsverlust

(durch die Förderung eines sinnentleerten, uniformen Massenkonsums),

  • ein unkontrollierter Machtzuwachs des Kapitals

(dadurch Zerstörung der Marktwirtschaft; die Finanzwelt gerät außer Kontrolle; die globale Finanz- und Produktionsgemeinschaft erlaubt wegen ihrer Komplexität kaum noch seriöse wirtschaftliche Analysen),

  • Arbeitsplatzverluste in den Industrieländern

(bei gleichzeitigen Dumpinglöhnen in Entwicklungsstaaten),

  • Zerstörung der Umwelt,
  • Unterminierung der Kultur der Nationalstaaten,
  • wirtschaftliche Abhängigkeiten entstehen,
  • größere Gefahr für die Verbreitung von Seuchen und Krankheiten,
  • Steueroasen gefährden Sozialstaaten,
  • internationale Unternehmen können große Kapitalsummen und eine große Macht ansammeln,
  • sprachliche und kulturelle Abflachung,
  • Förderung einer Amerikanisierung der Welt (Förderung der amerikanischen Hegemonialbestrebungen).

Als positiv werden genannt:

  • offene Märkte schaffen ein schnelleres wirtschaftliches Wachstum,
  • die kulturelle Vermischung erhöht sich

(genau genommen nur im Sinne des Neoliberalismus; die westlichen Industriestaaten können so  leichter die abhängige Entwicklungsstaaten ausbeuten).

Neben der Globalisierung fördern die Abnahme des sozialen Zusammenhalts

  • die oft unzureichende Kommunikation zwischen de n verschiedenen sozialen Gruppen,
  • die sozialen Spannungen durch neue Völkerwanderungsbewegungen

(Dabei spielt die Religion der Einwanderer oft nur eine untergeordnete, bzw. vorgeschobene Rolle. Oft besitzen sie einen so niedrigen Bildungsstand, dass sie in unserer Arbeitswelt nicht integrierbar sind. Chancenlos, wie z. B. viele islamische Jugendliche dann sind: Schulabbruch, Arbeitslosigkeit, Ausgrenzung, reagieren sie darauf mit einer Betonung ihrer islamischen Symbole und einer feindseligen Reaktion auf ihre Umwelt).

Eine Integration von Menschen anderer Kulturen in eine sie aufnehmende Gesellschaft erfordert:

  • deren Bereitschaft zur Akzeptanz der sie aufnehmenden Kultur,
  • das Erlernen der Sprache und der Kulturformen der neuen Umgebung durch alle ihre Individuen),
  • das Verhindern der Entstehung von Nebengesellschaften,
  • die Ausweisung kriminell Aktiver.

In der Realität verwirklicht sich unser Individualismus statt auf der Suche nach Identität und Selbstfindung – je nach Charakterstärke – auf der Suche nach dem persönlichen Erleben, dem Kick, einem möglichst immerwährenden Glücksgefühl, gleichgültig was er unserer Umwelt, der Natur oder unseren Nachkommen kostet. Gefördert wurde diese Situation in Deutschland durch den Missbrauch der traditionellen Orientierungswerte durch den Nationalsozialismus und das Aufbegehren der 68er gegen die damals immer noch verantwortlich handelnde Generation. Es war damals leicht, die alten Werte infrage zu stellen. Das große Ziel war die persönliche Freiheit ohne Grenzen. Die alten Ideale hatten ausgedient. Die Kirchen stellten nur noch Machtinstitutionen dar, die jahrhundertealten Mythen für ihren Machterhalt missbrauchten. Es gab nur  noch einen Orientierungswert, das persönliche Glück. Der Besitz, das Geld wurde zum höchsten Statussymbol, die Natur nur noch ein Diskussionsinhalt gestriger Romantiker, die  selber aber auf keine Annehmlichkeit verzichten wollten, den Verzicht aber bei anderen einforderten. Der unbegrenzte Konsum stellte den Hauptinhalt ihres persönlichen Wohlergehens dar. Das persönlichen Glück war zum Ausdruck ihres Identitäts- strebens, ihrer Selbstverwirklichung geworden (die weniger privilegierten Menschen waren ihnen dabei völlig aus dem Blickfeld geraten).