Die Sprache ist ein zentrales Element des menschlichen Bewusstseins. In der Philosophie beinhaltet sie deshalb eine eigene Disziplin und ist als Sprachphilosophie eng mit der Logik verwandt. Als Sprachphilosophie beschäftigt sie sich mit der Sprache als Gegenstand, in der verwandten Sprachanalyse mit ihr als einer philosophischen Methode.
Zur Sprachphilosophie gibt es zwei Zugänge, den über eine „ideale Sprache“ und den als „normale Sprache“.
- Eine „ideale Sprache“
- Die „normale Sprache“
In der „analytischen Philosophie“ geht es besonders um die Möglichkeit einer eindeutigen Überprüfung von Aussagen (damit steht sie der Metaphysik kritisch gegenüber). Sie beschäftigt sich besonders mit den Aussagen der Einzelwissenschaften, ihren Begriffen und Axiomen in neuen mehrwertigen Logiksystemen. Ihre methodischen Ansätze waren:
- die Schaffung künstlicher Sprachen zur eindeutigen Formulierung logisch zu beantwortenden Fragen, Problemen
- vereinfachende Formulierungen; eine „Philosophie der normalen Sprache“
- eine Verbindung der beiden zuvor genannten Ansätze
Die analytische Philosophie hat sich im 20 Jahrhundert besonders in den USA über den „Wiener Kreis“ (Schlick, Carnap) und dem englischen Neopositivismus (Russel, Moore) entwickelt. Seit den 60er Jahren wurde sie auch in Deutschland zu einer wichtigen philosophischen Disziplin in der Grundlagenforschung, der Wissenschaftslogik und der Wissenschaftstheorie.
Moore, George Edward (1873 – 1958):
Moore war einer der Väter der analytischen Philosophie. Dabei beschäftigte er sich besonders mit der Definition von Begriffen (als semantische Einheiten, d.h. ihrer Bedeutung als „analysandum“) und Sätzen (d.h. deren Beziehungen zwischen den Begriffen).
Darüber hinaus argumentierte er gegen eine naturalistische Ethik. Das „Gute“ sei als Eigenschaft nicht definierbar. Es sei mit dem „Angenehmen“ nicht identisch. Das „Glücklichsein“ oder die „Freude“ besäßen zusätzliche Inhalte, die nicht mit dem „Guten“ übereinstimmten. „Gut“ sei eine nicht-natürliche Eigenschaft. Es setze sich jeweils aus den verschiedenen Eigenschaften eines Gegenstandes zusammen und ließe sich mit Hilfe der moralischen Intuition sicher bestimmen.
Moore hatte im Bereich der analytischen Philosophie einen großen Einfluss gehabt. Heute ist er nur noch in Fachkreisen bekannt. Er war ein Freund Russels. Seinen Lehrstuhl übernahm Wittgenstein.
Ryle, Gilbert (1900 – 1976):
Innerhalb der analytischen Philosophie war er der Hauptvertreter der „Philosophie der normalen Sprache“ und stand damit in der Tradition von Moore. Mit Hilfe der Analysen der normalen Sprache versuchte er philosophische Probleme zu klären. Für ihn standen Körper und Geist in einer Wechselwirkung zueinander. Mentale Zustände waren für ihn Verhaltensdispositionen. Als geistige Eigenschaften ließen sie sich nur mit Hilfe unseres mentalen Alltagsvokabulars zum Ausdruck bringen. Jede intelligente Handlung setze zwangsläufig ein geistiges Abwägen voraus. Tätigkeiten könnten auch ohne innere Monologe ausgeführt werden. Jedem Wissen gehe ein Können voraus. Gedankliche Fehler entständen, wenn man Begriffe verschiedener Kategorien sprachlich nicht trenne (z.B. den „Körper“ als den Träger von Handlungen und den „Geist“ als Disposition, die diesen Handlungen zugrunde lägen). Damit vertrat er innerhalb des klassischen Leib-Seele-Problems eine eindeutige Haltung, die im Widerspruch zur heutigen Identitätstheorie (Geist gleich Gehirnprozess) steht.
Austin, John Langshaw (1911 – 1960):
Austin warf den Sprachphilosophen vor, sich bisher nur um die sprachlichen Wahrheitsbedingungen gekümmert zu haben. In seiner Sprechtakttheorie schrieb er der Sprache drei Dimensionen zu: Die
- Äußerung von Worten (= Lokation):
- Rolle der Äußerungen (= Illokation):
- Folge der Äußerungen (= Perlokation):
Austin war einer der Begründer der Philosophie der normalen Sprache. Seine Bedeutung behielt er über die Weiterentwicklung seiner Sprechtakttheorie in der Sprachphilosophie und in der Linguistik.