(nach „Herders Kleines philosophisches Wörterbuch“, Max Müller / Alois Halder, Freiburg 1958)
Philosophisches Denken (mit seiner Suche nach den letzten Wahrheiten) muss sich ständig dem alltäglichen Denken gegenüber durchsetzen.
Die Philosophie lässt sich nur aus sich heraus erklären:
- zunächst über die Grunderfahrung einer Betroffenheit
- über ihre Rückführung zu einem Urgrund allen Seienden
Philosophieren ist das Erfahren eines Grundes aus dem alles entspringt:
- „als umfassende Wahrheit alles Wahren“,
- „als gemeinsame Gerechtigkeit alles Rechtschaffenden das Handeln erst gewähren … lässt“,
- „als das Leben alles Lebendigen“.
Zum Wesen des Menschen gehört es, zu diesem Grund in einem besonderen Verhältnis zu stehen:
- Es ist immer als das Erste (a priori) zu verstehen.
- Erst dieser Grund erlaubt es zu sagen, dass etwas ist.
Die Philosophie versucht über den Urgrund (das Sein) zu reflektieren. Damit über
- alles Seiende,
- die Möglichkeiten des Erkennens und des Handelns,
- den Menschen,
- das Allumfassende.
Platon:
Je nach den Reflexionen wird das Wesen des Seins unterschiedlich gedeutet. Bei
- den Vorsokratikern
- Platon:
- Aristoteles:
- Thomas von Aquin (Mittelalter):
In der Neuzeit:
- Descartes:
- Kant:
- Hegel:
- Nietzsche:
Die Philosophie sieht sich selber als „Grundwissenschaft“ aller Wissenschaften. Ihre Grundfrage nach dem Sein wird auf verschiedene Weise gestellt: Als Frage
- „nach dem Seienden als solchem“ (= Ontologie),
- „nach dem Seienden im Zusammenhang des Ganzen der Welt“ (= rationale Kosmologie),
- „nach dem höchsten Seienden als Seiendem“ (= Gott, rationale Theologie),
- „nach dem ausgezeichneten Seienden, der menschlichen Seele, deren Wesen es ist, im Bezug zum Ganzen des Seienden …… zu sein“ (= rationale Psychologie). Die menschliche Seele ist nicht nur ein Seiendes unter anderem, „sondern zugleich eine Erscheinungsweise des Seienden im Ganzen selbst“.
Aus der rationalen Psychologie entwickelte sich die Fragen
- nach den allgemeinen Regeln des Denkens (= Logik),
- nach den Prinzipien des Hervorbringens (= Poietik, Ästhetik),
- nach den Gesetzen des Handelns (= Ethik),
- nach dem Menschen als solchem (= Anthropologie).
Die Philosophie fragt immer
- vom Ganzen her (immer in Hinblick auf das Ganze),
- nach dem Seienden im Ganzen,
- nach dem Seienden in der Welt.
(So z.B. in der Kunst-Philosophie: Ein Kunstwerk ist dort ein „Vorgang des Ausscheinens einer ganzen „Welt““).
Der Unterschied der Philosophie zu den Einzelwissenschaften ist,
Ein wesentlicher Unterschied ist auch ihr Verhältnis zur Geschichte.
Die Philosophie ist eine fortlaufende Auseinandersetzung mit den Grundfragen des Seins.
Wissenschaftliche Ergebnisse verlangen eine Allgemeingültigkeit und erfordern eine Nachprüfbarkeit.
Ein philosophisches Denken ist dagegen eigentlich nie widerlegbar
Ein Unterschied:
Eine enge Beziehung besteht zur Religion:
- Die Philosophie ist ein Ausdruck des Denkens,
- Die Religion ein Ausdruck des Glaubens.