Er ist die letzte große Form der antiken Philosophie (Mitte des 3. – 6. Jhs. n. Chr.).
Der Neuplatonismus vereinigte Gedanken der griechischen Philosophie (besonders die Platons) mit orientalischen und begrenzt auch christlichen Vorstellungen. Sein wichtigster Vertreter war
Plotin um 204 – 270 n. Chr.):
Er setzte an die Spitze des Seins das „Eine“, von dem er alles ableitete, In Stufen bildete sich aus diesem die Körperwelt der Materie.
Das höchste Seiende sei als Träger der Urbilder aller Dinge der Geist. Gereift sei sein Ergebnis die Seele. Sie verbinde das Geistige mit dem Stofflichen. Als Weltseele durchdringe sie den gesamten Kosmos. Sie finde ihren Ausdruck in dessen Harmonie.
Die Aufgabe des Lebens sei es, die körperliche Schattenwelt zu verlassen und zum „Einen“ aufzusteigen. Dies könne erfolgen durch
- dessen versinkenden Betrachtung,
- die Liebe zum Ur-Schönen,
- eine befreiende Ekstase.
Boethius (um 480 – 524 n. Chr.):
Durch seine Schriften wurde er zum wichtigsten Vermittler zwischen den antiken Gedanken und dem Mittelalter,
- einerseits der „letzte Römer“,
- andererseits der „erste Scholastiker“.
Durch ihn erhielt die Scholastik ihre Begrifflichkeit und ihre sprachlogische Orientierung.
Für ihn war Gott der Schöpfer der Welt und der Repräsentant ihrer Einheit.