Die Evolution bis zum Menschen

Die Evolution bis zum Menschen

Wir wissen nicht, wie das Universum entstanden ist oder wie das erste Leben auf die Erde kam. Unsere „wissenschaftlichen“ Aussagen dazu sind nur Paradigmen führender Wissenschaftsschulen. An den Urknall kann man glauben wie an die Aussage, dass der anthropogene Gott einen Bart besitzt, und zum frühesten Leben auf der Erde gibt es auch verschiedene Theorien. Wir schließen uns bei letzterer der Vermutung an, dass durch eine hohe Energiequelle (Blitz oder Meteoriteneinschlag) sich aus Kohlenmonoxid und Ammoniak Formamid gebildet hat und durch dessen Zerfall unter bestimmten Bedingungen RNA-Bausteine entstanden sind. Deren Moleküle konnten sich dann selbst vervielfältigen, sich dabei der sich ständig verändernden Umwelt anpassen und Informationen speichern. Damit begann die biologische Evolution, die Evolution des Lebens. In ihr findet eine natürliche Auslese statt. Nur die an eine Umwelt am besten angepassten überlebten. Es findet ein Selektionsprozess statt. Die Träger mit der gleichen DNA bilden dann eine Art, die aber in sich stark variabel ist, d. h. innerhalb ihrer jeweiligen Umwelt mit Vor- und Nachteilen behaftet ist.

Unser Wissen basiert auf dem Vertrauen gegenüber Autoritäten unseres kulturellen Milieus. Dessen Zufälligkeit können wir eigentlich nur begrenzt dadurch begegnen, indem wir versuchen, deren Zahl auszuweiten, d. h. unser „Wissen“ auf eine breitere Basis zu stellen. Unser Problem dabei ist, dass wir kaum tatsächliche Vorstellungen von den Wechselwirkungen komplexer Systeme haben. In der Regel addieren wir hier nur mehrere kausale Bezüge und halten dann deren Summe für das uns gegenüberstehende reale Sein. Aber diese Vorstellung entspricht nur unserem anthropogenen Glauben. Sie entspricht immer nur begrenzt der tatsächlichen Realität in ihrer Komplexität. Wir wissen nicht, was am Anfang allen Seins war und welchem übergeordneten „Gesetz“ es folgte. Und wir werden es auf Grund unserer menschlichen Erkenntnisgrenzen vielleicht auch nie erfahren. Die frühen Kulturen machten für alle Phänomene in der Natur mit Hilfe ihrer Setzungen Götter verantwortlich. Echnaton reduzierte dann deren Zahl auf nur noch einen und machte die Sonne „Aton“ für alles Sein auf der Erde verantwortlich, und der größte Teil der Menschheit folgte ihm dann in unzähligen Variationen in diesem seinem geistigen, monotheistischen Ansatz,

Alles Dasein stellt für unser menschliches Begreifen eine Bewegung der Energie dar, deren Gesetzmäßigkeiten und deren Ziel wir nicht kennen. Wir erleben sie als Materie, die in verschiedenen Evolutionsstufen, u. a. in ihrer biologischen Form, bis zu uns Menschen geführt hat. Über ihren Formen der Weiterentwicklung, der Fortpflanzung und der Schubkraft ihrer ständigen Umwandlung als Nahrungsgrundlage (Energiequelle) von ihren Primitivformen hin zu ihren am weitesten entwickelten Existenzen strebt sie weiter ihrem „Ziel“ entgegen. An der Spitze scheinen zurzeit die „Säuger“ zu stehen, unter denen der Homo als Gattung dominiert. Als Sonderform in ihrer Entwicklung kann er sich in seiner Orientierung nicht mehr allein auf seine Instinkte verlassen, sondern ist auf die soziale Weitergabe der Erfahrungen seiner Art angewiesen. Über deren Ansammlung schuf er dann seine großartigen Zivilisationen und Kulturen. Sein Problem ist nur, dass er sich in seinen Botenstoffhaushalten nicht zugleich von seinen archaischen Grundanlagen weiterentwickelt hat. Wie bei den Säugern mehrheitlich üblich, baut seine persönliche und kollektive Existenz weiterhin auf seinem geschlechtlichen Status und auf dem Gefallen. Alle seine heutigen psychischen und sozialen Schwierigkeiten lassen sich letztendlich darauf zurückführen, sei es durch seine persönliche Energiezuführung und sein persönliches Statusstreben (Nahrungs- und Ressourcensicherung, geschlechtliche Vorrangstellung) oder sein soziales Statusstreben (Machtansprüche, Imperialismus und Hegemonialstreben). Immer geht es dabei um Energiesicherungen und Dominanzbestrebungen, die im Menschen als solche archaisch angelegt sind und die seine Existenz in allen ihren Facetten bestimmen.

Die Haupteigenschaft der biologischen Fortbewegung der Arten ist ihre Fortpflanzung. Ihre Fortschritte erhält sie dabei durch ihren zweigeschlechtlichen Hintergrund, die fortwährenden Mutationen in ihrem Erbgut und die anschließende Auslese in Hinblick auf die jeweils bestmöglichen Anpassungsmöglichkeiten an die fortschreitende physikalische (geologische) Gegebenheiten (Evolution).

Durch die Zweigeschlechtlichkeit des Biologischen kommen jedem Geschlecht verschiedene Funktionen zu, die genetisch hinterlegt sind. Bei den Säugern ist es im männlichen Bereich die Kraft, die auslesebezogen in seinem Statusstreben mündet und beim Menschen verantwortlich ist für sein Machogehabe, sein Vorteilsstreben, seine Kriege und auf die Machtebene übertragen für den Kapitalismus. Es dominiert zurzeit seine gesamte anthropogene Kultur. Im weiblichen Bereich ist es als wichtigster psychischer Leitinstinkt die Empathie, das Mitfühlen. Gewachsen auf dem Hintergrund einer archaischen Brutpflege könnte sie die Basis für eine neue menschliche Zivilisation und Kultur werden. Gemeint ist hier keine feministische Kultur, die auf der männlichen Wettbewerbsbasis nur die Männer aus ihren bisherigen Positionen zu verdrängen sucht, um sie dann selber einzunehmen, sondern eine neue empathische Kultur, wie wir sie vielleicht in Ansätzen bei den jungen Frauen beobachten können, die weitgehend alleine in den Klimaschutzbewegungen für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen kämpfen. Damit berühren sie letztlich alle unsere Lebensbereiche und können der neue Hintergrund für eine neue naturnähere Lebensweise sein. An die Stelle unserer bisherigen kausalen Rationalität, die zurzeit unseren gesamten Lebenshintergrund bestimmt, tritt dann vielleicht verstärkt das empathische Einfühlen in die komplexe Ganzheit unseres Daseins, und vereint vielleicht die Chance für eine neue menschliche Zukunft.

Die Existenz des Menschen, so wie er ist, ist an eine Vielzahl von Bedingungen gebunden. Da sind zunächst einige Voraussetzungen: z. B. Planetarische

  • Die Stellung unseres Sonnensystems in der Milchstraße.
  • Die Stellung der Erde innerhalb des Sonnensystems. (Ihre Stellung innerhalb der möglichen Lebenszone und ihre Energieversorgung durch die Sonne, d. h., ihre Umlaufbahn in einer habitablen Zone. Sie ist die Voraussetzung für die Temperaturen, unter denen Leben möglich  ist).
  • Die Fähigkeit der Erde, eine Atmosphäre festhalten zu können. (Die Voraussetzung dafür ist die Größe der Erde).
  • Die Stabilität ihrer Temperaturen durch ihre Atmosphäre.
  • Ein Teil der Erde, der durch einen Asteroideinschlag ins All geschleudert wurde, aus dem dann der Mond entstand (Durchmesser 3476 km, 384.000 km von der Erde entfernt). Er stabilisiert die Rotationsachse der Erde und nimmt Einfluss auf ihr Klima und Wetter (z. B. durch die Gezeiten).
  • Die Stellung des Mondes und des Jupiters als Schutzschilde vor ständigen Einschlägen durch fremde Himmelskörper.
  • Ein vorangegangener Asteroideinschlag,
    • durch den die Erdachse ihre Neigung erhielt, die zur Entstehung der Jahreszeiten führte (sie beträgt 23,4 Grad) und diese wiederum zur Entwicklung der Artenvielfalt.
    • durch den die Erdkruste so verblieb, dass eine Plattentektonik entstehen konnte.

Erdenergetische (elektromagnetisches Feld):

Das magnetische Feld schützt die Erde selektiv vor schädlicher kosmischer Strahlung. Nur „Solarfrequenzen“ werden hindurch gelassen (z. B. Licht). Es wird durch die rotierenden Magmamassen im Erdinneren erzeugt und ist der Grund für die Plattentektonik. Eine Voraussetzung für das Leben ist seine lange Stabilität über Milliarden Jahre.

Biologische (als ein Wechselsystem vieler Faktoren, von Energie- und Stoffflüssen. Von ihnen allen ist unser Leben abhängig):

  • Atmosphäre (ein stabiles Vorhandensein von Licht, Schutz vor UV-Strahlung, Klima und Wetterabläufen):

Sie schützt uns vor kleineren Asteroiden und erlaubt ein Klima, in dem sich Pflanzen und Tiere entwickeln können.

  • Hydrosphäre (Vorhandensein von Wasser):

Ohne Wasser gibt es kein Leben. Es beeinflusst entscheidend auch unser Wetter und Klima. Auf der Erde sind 71 % der Oberfläche von Wasser bedeckt und nur 3 % Süßwasser. Insgesamt können wir davon nur 0,03 % als Trinkwasser nutzen.

  • Litho- und Pedosphäre (Gesteine und Böden):

Sie sind die Voraussetzung für die Verbindungen der Salze und Mineralien, um ein Leben hervorzubringen. Lebensnotwendige Grundbaustoffe sind z. B. Kohlenstoff. Stickstoff, Sauerstoff, Schwefel, Phosphate und Spurenelemente. Auf der Erde gibt es ca. 4600 verschiedene Mineralien.

  • Biosphäre (die Gesamtheit der Lebewesen): Dafür gibt es vier Voraussetzungen:
    • Das Vorhandensein der Aminosäuren Adenin, Cytosin, Guanin und Thynin. Sie bilden die Grundbausteine des Lebens.
    • Umweltbedingungen, die sie zur Bildung eines DNS-Stranges anregen.
    • Prozesse, die aus dem DNS-Strang eine komplette Zelle entstehen lassen.
    • Evolutionsprozesse, die mit Hilfe von Mutationen und der Epigenetik immer komplexere Lebensformen hervorbringen, so dass alle Bereiche der Erde belebt werden.

Diese Voraussetzungen des Lebens organisieren sich immer über neue Energieflüsse und Kreisläufe. Wobei wir unsere Energie dabei über vier Quellen erhalten: Der

  • Sonnenenergie (indirekt auch über deren klimatische Einflüsse),
  • Energie aus dem Erdinneren (rotierende Magmamasse und Vulkanismus): Mit der Wanderung der Kontinente verändern sich auch deren Flora und Fauna. Sie beeinflussen unser Wetter und Klima.
  • gespeicherten Energie aus verstorbenem Leben (Erdöl, Kohle, Erdgas). Ihr massiver zusätzlicher Verbrauch in die bestehenden Kreisläufe lässt diese aus ihren Gleichgewichten geraten. Und wenn die Menschheit sich in der Zukunft nicht einschränkt, besteht die Gefahr, dass sie kollabieren, zusammenbrechen.
  • Nahrung: Dabei ist die Natur so aufgebaut, dass ihre einfache Existenz immer in die jeweils höher entwickelte einfließt. Auch hier besteht das krasse Ungleichgewicht, dass der Mensch zurzeit etwa 40 % der jeweils neu zuwachsenden Masse für sich verbraucht. Da er aber nur ein Glied in der Natur in ihrer Gesamtheit ist, zerstört er damit nicht nur die Lebensgrundlagen für die meisten anderen Arten auf der Erde, sondern damit auch seine eigenen. Er ist archaisch noch ein Produkt der Natur, in der sein psychisches und physisches Wohlergehen biologisch auf eine Reizwelt bezogen war und ist, in der seine Sinne sie noch in ihrer Ganzheit wahrnehmen konnten und in der seine Organe noch aktiv ihre Energiequellen suchen mussten. Beides ist heute nur noch selten gegeben, und er ist nur noch erstaunt, wie erholsam für ihn eine Stunde Waldwandern sein kann.

Die Evolution kennt zwei Aspekte der Weiterentwicklung, zum einen die Entstehung immer neuer Arten, zum anderen aber auch das Aussterben der Bestehenden, wenn sie sich neuen Entwicklungen in der Natur nicht anpassen können oder sich gegen die Gesetze der Natur vergreifen. Ohne die Ersteren gibt es nicht die Letzteren. Darwin sagte einmal: „Alles was gegen die Natur ist, hat auf die Dauer keinen Bestand“.

Über die Entstehung der biologischen Gattung Mensch wissen wir noch relativ wenig. Unser Wissen ist in diesem für uns so wichtigen Ausgangsbereich noch relativ unvollständig. Wir beziehen uns dabei auf Fossilien, Knochenfragmente, DNA und Artefakte (vom Menschen hergestellte Gegenstände). Die Datierung erfolgt weitgehend über die Gesteinsschichten, in denen man sie gefunden hat. Ganz sicher ist nur, der Mensch ist ein Primat, hervorgegangen aus einer frühen Gruppe von Säugetieren. Die großen Lebensgruppen auf der Erde sind allerdings nicht wir, sondern die Bakterien und Pilze, die sich gegenseitig bekämpfen (was wir in Einzelfällen nutzen, z. B. über die Antibiotika).

Alle Unterschiede sind im Laufe der Zeit durch Mutationen entstanden. Die geschichtliche Entwicklung ihrer Differenzierungen lässt sich mit Hilfe der DNA nachverfolgen. Der Mensch besitzt 3,2 Mrd. Basenpaare.

  • Danach ist Afrika das genetische „Mutterland“ des Menschen.
  • Mit Hilfe der Mitochondrien-DNA, die nur von der Mutter an ihre Kinder weitergegeben wird, konnte man die Zeiten erkennen, über die sich die Populationen auseinander entwickelt haben.
  • Über das männliche Y-Chromosom konnte man Genkomplexe (Haplotypen) festlegen, über die man die Verbreitung der Menschen über die Kontinente nachverfolgen konnte.

Verkürzt kann man die Evolution des Menschen so nachverfolgen: Stammbaummäßig gehört er zu den Primaten. Die frühen waren nachtaktive, rattenähnliche, kleine Säugetiere, die auf Bäumen lebten. Dies hatte Einfluss auf ihren Körperbau. Ihre Gliedmaßen entwickelten sich zu Armen und Beinen. Die weitere Entwicklung war:

  • Prosimier (Halbaffen),
  • Anthropoidea (Affen: hatten größere Gehirne),
  • Hominoide (Menschenartige: Primate kleine und große Menschenaffen)
  • Hominide (Familie Hominidae: Menschen und Große Menschenaffen, stehen aufrecht, haben einen zweibeinigen Gang),
  • Homine (Menschen),
  • Homo sapiens (unsere Art).

Einst bildeten alle Landmassen auf der Erde einen riesigen Kontinent „Pangäa“. Im Laufe der Erdgeschichte zerfiel er, und es traten langfristige Klimaveränderungen auf.

  • Vor etwa 5 Mrd. Jahren entstand aus einer riesigen Materiewolke die Sonne.
  • Vor etwa 4,56 Mrd. Jahren entstand danach durch die Schwerkraft herumfliegender Gesteinsbrocken die Erde. Sie besaß damals noch keine Atmosphäre und kein Wasser und nahm durch die Aufnahme herumfliegender Asteroide an Masse zu.
  • Das erste Leben entstand wahrscheinlich in den Schloten der Meere vor 4,4 Mrd. Jahren. Über das Zusammenwirken von Atomketten entstanden Moleküle und dann die ersten Urzellen (Körper die nach außen mit einer Hülle abgeschirmt waren).
  • Vor ca. 4,2 Mrd. Jahren trennten sich die Urbakterien von dem Vorfahren aller Lebewesen „Luca“,
  • vor ca. 3,55 Mrd. Jahren gab es die ersten Bakterienkolonien,
  • vor ca. 3,18 Mrd. Jahren die ersten landlebenden Bakterien,
  • vor ca. 2,75 Mrd. Jahren die ersten komplexen Zellen mit einem Zellkern,
  • vor ca. 2 Mrd. Jahren entstanden Zellen mit Mitochondrien,
  • vor ca. 1,6 Mrd. Jahren spalteten sich die frühen Lebewesen in Pflanzen und in tierartige Gruppen,
  • vor ca. 750 Mio. Jahre die ersten Tiere (Schwämme),
  • vor ca. 510 Mio. Jahre die ersten knochenartigen Gewebe (Fische),
  • vor ca. 375 Mio. Jahre Wirbeltiere mit vier Gliedmaßen,
  • vor ca. 225 Mio. Jahre Beginn des Zeitalters der Dinosaurier (Riesenreptilien, Trias),
  • vor ca. 215 Jahren erste kleine, mausartige Säugetiere (als Plazentatiere bringen sie weit entwickelte Junge zur Welt, Trias),
  • vor ca. 155 Mio. Jahre Beginn des Vogelfluges (Jura),
  • vor ca. 125 Mio. Jahren die ersten Blütenpflanzen,
  • vor 65 Mio. Jahren starben alle Saurier aus (wahrscheinlich durch einen gewaltigen Meteoriteneinschlag) und mit ihnen viele Pflanzen- und Tierarten. In Nischen konnten einige Tiere überleben. Das Zeitalter des Kanozoikums begann. Der erste Protonprimat „Purgatorius“, der sich danach entwickelte, war ein kleines, eichhörnchengroßes Säugetier, das in Bäumen lebte (mit Greifhänden und Greiffüßen). Spezifische Primatenmerkmale sind: binokularer Gesichtssinn (sehen mit beiden Augen), bewegliche Oberarme, Greifhände, ein herabhängender Penis außerhalb des Körpers.

Die ältesten Primatenfossilien sind 56 Mio. Jahre alt.

  • vor 45 Mio. Jahren Abspaltung der lemurenartigen Primaten,
  • vor 40 Mio. Jahren Entstehung der Anthropoiden. Sie führten zur Linie der Affen, Menschenaffen.

Merkmale der Menschenaffen sind u. a. ihre verschiedenen Fortbewegungsweise und ihre kräftige untere Wirbelsäule (sie sitzen aufrecht). Merkmale der Menschen sind u. a: Sie bewegen sich aufrecht und ihr Kopf sitzt direkt über der Wirbelsäule.

  • vor 30 Mio. Jahren trennen sich die Menschenaffen von den Altweltaffen (molekulare Belege),
  • vor 27 – 24 Mio. Jahren lebten die ersten Menschenaffen. Es gab eine asiatische Gruppe, aus der vor 15,8 Mio. Jahren die Orang-Utans hervorgegangen sind und eine afrikanische von der die Gorillas (abgespalten vor 8,9 Mio. Jahren), die Schimpansen (abgespalten vor 6,6 Mio. Jahren) und die Menschen stammen.
  • vor 20 Mio. Jahren entwickelten sich aus den Primaten die Hominide, u. a der „Proconsul“ (ein in Bäumen lebender Pflanzenfresser, der keinen Schwanz mehr besaß).
  • vor 19 Mio. Jahren breiteten sich die frühen Menschenaffen in Zentralafrika aus,
  • vor 14 – 10 Mio. Jahren wanderten Primaten von Afrika nach Europa und Asien,
  • vor 6,5 Mio. Jahren der erste Hominenvorfahr (Sahelanthropus tchadensis): Er war etwa 1 m groß, konnte aufrecht gehen und lebte in offenen Wäldern mit unsicheren Nahrungsquellen. Dies zwang ihn zu einem flexiblen Verhalten.
  • vor 3,7 -3 Mio. Jahren Australopithecus afarensis: Er konnte seinen Körper aufrecht halten und auf zwei Beinen laufen. Die männlichen und weiblichen Individuen waren verschieden groß. Sein Gehirnvolumen betrug 387 – 550 Kubikzentimeter. Bekanntes Skelett: „Lucy“.
  • vor 3,3 – 2,1 Mio. Jahren Australopithecus africanus: Er hatte relativ lange Arme und ein Gehirn von 428 – 625 Kubikzentimeter. Er lief aufrecht.
  • vor ca. 2,8 Mio. Jahren der erste Mensch,
  • vor 2,4 – 1,6 Mio. Jahren Homo habilis (der „geschickte“ Mensch): Sein Gehirn ist 600 – 700 Kubikzentimeter groß, und er benutzte bereits anspruchsvolles Steinwerkzeug.
  • vor 1,9 – 1,5 Mio. Jahren Homo ergaster (der „Arbeiter-Mensch“): Sein Körperbau ähnelte bereits dem modernen Menschen (sein Gehirn ist 600 – 910 Kubikzentimeter groß. Seine Körpergröße betrug 145 – 185 cm, und er war ein ausdauernder Langstreckenläufer. Seine Stirn ist senkrechter als bei früheren Arten, seine Nasenlöcher weisen erstmals nach unten.
  • vor 1,8 Mio. Jahren Homo erectus (der „aufrechte“ Mensch): Er war 160 -180 cm groß und besaß ein Gehirn von 750 – 1300 Kubikzentimeter. Er hatte ein breites Gesicht mit einer niedrigen Stirn, breite Wangenknochen und starke Augenwülste. Seine wenigen Werkzeugfunde weisen bereits einen symbolischen Dekor auf.
  • vor 600.000 – 450.00 Jahren Homo heidelbergensis: Er war der letzte gemeinsame Vorfahr von Neandertaler und modernem Menschen. In Europa ging vor 400.000 Jahren aus ihm der Neandertaler hervor, in Afrika vor 300.000 – 200.000 Jahren der Homo sapiens. Er war 145 – 180 cm groß und sein Gehirn betrug ca. 1100 – 1400 Kubikzentimeter. Er besaß ein breites Gesicht, eine flache Stirn, ein breites Becken und lange Oberschenkelknochen.
  • vor 430.000 – 28.000 Jahren Homo neanderthalensis: Körpergröße 152 – 168 cm, Gehirn 1200 – 1750 (!) Kubikzentimeter. Er besaß einen kräftigen, untersetzten Körper, der an das kältere Klima in Europa besser angepasst war. Er kreuzte sich mit dem modernen Menschen. 2 – 4 % seiner DNA besitzt jeder heutige Mensch von ihm (u. a die helle Haut, rote und blonde Haare, blaue Augen). Er besaß bereits vielfältige Werkzeuge, Schmuck, verständigte sich sprachlich und dachte wahrscheinlich auch in Symbolen. Wahrscheinlich lebte er etwa 000 Jahre gemeinsam mit dem Homo sapiens in Europa. Die Kultur beider Menschenarten scheint sich geähnelt zu haben. Die Gründe für sein Aussterben sind noch unbekannt.
  • vor ca. 300.000 Jahren bis heute Homo sapiens (der moderne Mensch): Seine Art ist in Afrika entstanden (ältester Fund in „Jebel Irhoud“ 315.000 Jahre alt).

Seine Kennzeichen sind

    • sein großes Gehirn (ca. 1300 Kubikzentimeter (1000 – 2000 Kubikzentimeter)),
    • ein hoher, gerundeter Schädel, flaches Gesicht, kleiner Kiefer und kleine Zähne,
    • der Schädel sitzt senkrecht auf der Wirbelsäule,
    • tonnenförmiger Brustkorb, Arme können beim Laufen schwingen,
    • kurzes, breites Becken, Kreuzbein aus fünf verwachsenen Wirbeln,
    • starkes Kniegelenk. Es erlaubt das Durchstrecken der Beine beim Laufen.

Diese befinden sich unter dem Zentrum der Körperschwerkraft.

    • Beine länger als die Arme, gewölbter Fuß

(Der genetische Unterschied zu den Orang-Utan beträgt 3,1 %, zu den Gorillas 1,6 % und zu den Schimpansen 1,2 %).

Vor 80.000 Jahren setzte ihre Expansionsbewegung ein, die an ihrem Ende zur Besiedlung der ganzen Erde führte (zunächst über den Nahen Osten nach Europa und über Südasien bis nach Australien. Man wanderte in Europa, von Afrika kommend, die Mittelmeerküste entlang und dann die Donau hoch. Die ersten Menschen waren Jäger und Sammler. In kleinen Gruppen wanderten sie zu den jeweiligen jahreszeitlichen Nahrungsangeboten (im Frühling ins Hochland zu ihren Sommerlagern und im Herbst in tiefer gelegene Gebiete ins Winterlager). Sie besaßen nur Dinge, die sie transportieren konnten. In ihrer Orientierung folgten sie ihren Mythen. Über ihre Entwicklung bis zur Sesshaftigkeit wissen wir relativ wenig.

Von allen Menschenarten ist er als einziger übrig geblieben und hat sich in den letzten Jahrhunderten derart ausgebreitet, dass er dabei ist, durch seinen maßlosen Konsum sich selber und seine Lebensgrundlagen zu zerstören.

Zu den Besonderheiten des Menschen gehören:

  • sein aufrechter Gang,
  • sein großes Gehirn (in Relation zu seinem Körper),
  • seine Sprache und damit die Weitergabe seiner Erfahrungen.

(Wahrscheinlich entwickelte sie sich vor spätestens 70.000 Jahren. Man geht davon aus, dass sie mit deren Gehirnwachstum entstanden ist, über eine spezielle Anatomie des Rachen- und Mundraumes, die eine spezielle Zungenbewegung erlaubt. Ihre Bewegungen werden vom Gehirn kontrolliert und als Kommunikationsform im Kindesalter von den Eltern übernommen. Wahrscheinlich dienten die ersten Lautbildungen nur dem Gruppenzusammenhalt und der Orientierung. Mit dem Verlassen des Waldes und dem aufrechten Gang wurden erweiterte Kommunikationsformen notwendig, und mit den sich entwickelnden Kulturen musste sich der bisher begrenzte Wortschatz zu einer Sprache mit immer weiter entwickelten Kommunikationsformen entfalten. Sie ermöglichte einen kollektiven Erfahrungsaustausch. Zurzeit gibt es auf der Erde ca. 7000 Sprachen.

  • Er konnte sich früh Hilfsgeräte bauen. Einfache Steinwerkzeuge gab es bereits vor 2,6 – 1,7 Mio. Jahren (Olduvaischlucht), Faustkeile seit 1,7 Mio. – 100.000 Jahren, planvoll gearbeitete Klingen seit 45.000 – 35.000 Jahren. Im Laufe der Zeit wurden die Werkzeuge immer komplizierter. Zur Faustkeil- und Jagdwaffenherdstellung kamen als Fertigkeiten das Töpferhandwerk und die Textilherstellung hinzu.
  • Er lernte das Feuer zu nutzen.
  • Er erfand die Metallverarbeitung:

Zunächst für Prestigeobjekte (Goldbearbeitung mit dem Hammer), dann aber auch für Waffen und Werkzeuge.

Um 7000 v. Chr. konnte man bereits Kupfer und Bleierze schmelzen. Um 6000 v. Chr. erreichten die Schmelzöfen so hohe Temperaturen, dass man Metalle in Gussformen füllen konnte.

  • Er erfand die Kleidung zum Schutz vor der Witterung und vor der Verletzung durch Waffen. Im Laufe der Zeit wurde sie neben dem Schmuck und der Haartracht zu einem wesentlichen Statussymbol.
  • Er entwickelte Orientierungssysteme (Kulturen):
  1. a. Religionen: Sie dienten zunächst der täglichen Orientierung und lieferten Erklärungen für Bereiche, auf die Menschen keinen Einfluss hatten. Mit Opfern und Ritualen versuchte man, die göttlichen Kräfte in ihren Handlungen zu beeinflussen. Die Vermittler zwischen den Göttern und den Menschen besaßen eine große Macht. Für ein gedachtes Leben nach dem Tode besaß man umfangreiche Monumente und entwickelte Bestattungsriten. So begann man seine Toten bereits vor 40.000 Jahren zu bestatten. Die Kenntnis der Planetenbewegungen spielte dabei oft eine große Rolle (zu ihrer Beobachtung wurden gewaltige Steinkreise errichtet; wahrscheinlich u. a. Stonehenge).
  2. a. Orientierungssysteme
    • zur Organisation der Gemeinschaften (Verwaltungs- und Rechtssysteme),
    • zur Beherrschung der Umwelt kausal-rationale Wissenschaften.

Praehistorische Felsmalereien seit ca. 40.000 Jahren v. Chr.. Die Malereien in der El-Castillo-Höhle (Spanien) sind 40.000 Jahre alt, die in der Chauvet-Höhle 32.000 Jahre, die Höhlen von Lascaux (Frankreich)  ca. 17.300 Jahre. Ihre frühere Funktion ist unbekannt.

  • Er schuf symbolische Inhalte im Rahmen seiner Kulturen.
  • Er erfand Methoden, seine Erfahrungen zu sammeln und konserviert weiterzugeben (die Schrift).

In den letzten 12.000 Jahren machte dann die Menschheit einen gewaltigen technologischen Sprung, indem sie in mehreren Regionen der Erde relativ zeitgleich die Landwirtschaft entwickelte. Zunächst sammelte man nahrhafte Körner. Dann säte man diejenigen von ertragreichen Pflanzen aus (Getreide, Hülsenfrüchte und in warmen Regionen auch Knollenpflanzen). Ihre Erträge waren  höher und sicherer. Bei den Tieren domestizierte man zunächst Herdentiere (Schafe, Rinder, Schweine, Enten und Gänse). Sie waren lebende Essensvorräte. Durch neue Bewässerungssysteme konnte man bald größere Bevölkerungsgruppen ernähren. Es entstanden größere Gemeinschaften. Ihre Zentren entwickelten sich zu Städten, zu politischen und administrativen Mittelpunkten, an deren Spitze dann ein religiöser oder säkularer Anführer stand. Diese errichteten dann zu Ehren ihrer Götter Tempel und für  sich als Statusgebäude prächtige Paläste. Um 7000 v. Chr. erreichte der landwirtschaftliche Anbau Europa, um 5600 v. Chr. Mitteleuropa und um 5200 v. Chr. das Pariser Becken.

Kultur der Sumerer:

Im 4. Jahrtausend gründeten die Sumerer die ersten Städte, die untereinander rivalisierten und sich dann zu Stadtstaaten entwickelten. Ab 2334 v. Chr. kam es zur ersten Reichsgründung.

Induskultur:

Im 4. Jahrtausend v. Chr. entstanden hier die ersten Bauernsiedlungen. Um 2600 – 2500 v. Chr. errichtete man Stadtsiedlungen. In der größten („Mohenjo-Daro“, im heutigen Pakistan) lebten bereits etwa 30.000 Menschen. Sie ist die größte erhaltene Stadt aus der Bronzezeit.

Ägypten:

Vor 11.000 Jahren erste Besiedlung des Fayyums-Beckens. Seit dem 7. Jahrtausend große Ansiedlungen in „Nabta Playa“ (100 km westlich von Abu Simbel) mit großen Grabanlagen und einem uralten Steinkreis zur Bestimmung der Sommerwende. Die Erbauer sind unbekannt. Die Nachkommen wanderten den Nil hinunter nach Ägypten. Um 3500 v. Chr. vereinheitlichte sich die Kulturen von Ober- und Unterägypten. Um 3100 v. Chr. schlossen sie sich zu einem Staat zusammen. Der weltliche und religiöse Herrscher war der Pharao, dem die Verbindung zu den Göttern oblag und der für die Gunst der Natur zu sorgen hatte. Er delegierte seine Aufgaben an die Priester und Beamten, die er für die Zeit ihrer Tätigkeit mit Besitztümern bedachte. Diese wurden dann später erblich, und es entstand eine mächtige Oberschicht.

Die Beobachtung der Naturkräfte, der Jahreszeiten und der damit in Beziehung gebrachten Gestirne wurde jetzt für die Bauern besonders wichtig (u. a. für die Aussaat und die Erntetermine). Große Wertesysteme entstanden, die ritualisiert über Religionen gelebt wurden (chinesische und indische Philosophie, sumerischer und ägyptischer Götterglaube, aus dem dann über die jüdischen Kulte das Christentum hervorgegangen ist und aus diesem dann wiederum, durch die auf dem Konzil von Nicäa ausgeschlossene Gruppe der Arianer, später der Islam. Die Weiterentwicklung erfolgte dann in immer kürzeren Zeitabständen.

  • Rationalisierung des religiösen Kultwesens durch die griechische Philosophie (Vorsokratiker, Plato, Aristoteles),
  • Vereinigung jüdischer Kulte und des griechischen Platonismus über den römischen Eklektizismus zum frühen Christentum,
  • Weiterentwicklung der stark religiös orientierten Scholastik in der Renaissance zum zunehmend rational denkenden Humanismus,
  • Brechung der kirchlichen Macht und Bevormundung in Europa durch die Reformation. Der einzelne Gläubige war jetzt vor Gott allein für sein Verhalten verantwortlich. Der moderne Individualismus entstand.
  • Rationale Zuordnung von Wertsetzungen in der Aufklärung. Jedem einzelnen Menschen wurden jetzt eine besondere Würde und Freiheitsrechte zugesprochen (Verankerung dieser Werte in der amerikanischen (1787) und französischen (1791) Verfassung, die dann zur Grundlage aller westlichen Orientierungssysteme wurden).
  • Mit der Erfindung der Dampfmaschine (1769) begann dann Ende des 18. Jahrhunderts die industrielle Revolution, die unsere Welt in nur ca. 250 Jahren radikal veränderte, so veränderte, dass sich der Mensch zum Krebsgeschwür für die bisherige Natur (seiner Existenzgrundlage) entwickelte und sehenden Auges in seinen eigenen Untergang steuerte. Sein Energiebedarf stieg sprunghaft. Die Merkmale dieser Entwicklung sind:
    • Extreme Entfremdung von der Natur,
    • explosionsartiges Anwachsen der Menschheit,
    • Entwicklung eines extremen Individualismus

(Nietzsche, Lebensreformbewegung, Existentialismus).

Bedingt durch seine spezifische psychische Beschaffenheit begann damit der Weg des Menschen in seinen Untergang, da die Natur in ihrer Ganzheit sich mit ihrer ureigenen Kraft immer selber zu reinigen vermag. Durch seine Statusorientierung, die Entwicklung seiner Egoismen und seiner Konsumansprüche wurde er zu einer Naturgefahr, von der es für die Natur sich zu reinigen gilt. Kennzeichnend für den heutigen Menschen sind drei Eigenschaften:

  • der Verlust, bzw. die Reduzierung vieler seiner Instinkte für seine Orientierung (als Transmitterausschüttungen auf Reize seiner Umgebung sind sie zwar noch begrenzt vorhanden, werden als Ahnungen über sein Bauchgehirn auch noch gelebt, stehen aber bewusstseinsmäßig stark im Hintergrund, bzw. sind aus ihren Gleichgewichten geraten).
  • seine Fähigkeit seine Erfahrungen kollektiv zu sammeln, kausal auszuwerten, weiterzugeben und damit seine Instinktverluste auszugleichen.

(Aus dieser seiner Fähigkeit sind alle seine Zivilisationen entstanden, alle seine Wissenschaften und seine Techniken. Über deren kollektiven Leistungen konnte er den Mond betreten und eine neue Evolutionsstufe einleiten. Zusammen mit den Leistungen seines Darmhirns und seiner Gefühle wurde er damit zum Erschaffer seiner großartigen Kulturen, die in ihrer Ganzheit dann zu den Trägern der menschlichen Orientierung wurden).

  • das Angewiesensein seiner Orientierungsfähigkeit auf frühkindliche Prägungen, die die Funktionsfähigkeit seiner Botenstoffe in seinem Gehirn auslösen, d. h. auf anthropogen gesetzte Werte, die als Setzungen zunehmend seiner genetischen Ausstattung widersprechen und die damit im Widerspruch zu seiner biologischen Natur, bzw. der Natur in ihrer Ganzheit stehen. Von seinem Wesen her, seinem ständigen Angewiesensein auf deren Rückmeldungen ist der Mensch von seinem Kern her ein Gemeinschaftswesen, das durch seine Wertsetzungen zu einem Einzelwesen, einem Individuum gemacht wurde, das in seinen Transmitterhaushalten ganz auf seine Selbstverwirklichung ausgerichtet wird und damit als biologisches Sozialwesen für das Kollektiv Menschheit zu einer Bedrohung geworden ist. Auf einen maßlosen Konsum für seine positiven Transmitter programmiert, zerstört er in einer egoistischen Maßlosigkeit alle Grundlagen seiner eigenen Existenz.

In den letzten Jahren verschlimmerte sich die negative Entwicklung sprunghaft:

  • Vor 150 Jahren begann die Geschichte seiner allgemeinen Motorisierung (Benz 1886). In wenigen Jahrzehnten setzte sich das Automobil weltweit durch. Der Energiebedarf stieg noch einmal sprunghaft. 2010 gab es in der Welt über 1,015 Mrd. Wagen. Weltweit wurden 2011 über 80 Mio. gebaut (davon über 50 Mio. in Deutschland). Sie veränderten nicht nur die Mobilität der Menschen, sondern zerstörten auch zunehmend mit ihrem Platzbedarf, ihren Abgasen und ihrem Feinstaub die Natur.

Kennzeichnend für die Entwicklung unserer Zivilisation in den letzten Jahrzehnten ist der Kreuzfahrttourismus. Ursprünglich nur einigen wenigen Wohlhabenden vorbehalten, wurde er zu einem Massenphänomen. Weltweit kreuzen zurzeit etwa 250 Schiffe mit etwa 30 Mio. Passagieren. Dabei stößt jedes dieser Schiffe täglich etwa so viele Schadstoffe in die Umwelt wie 50.000 PKWs. Durch deren Abgase sollen jährlich etwa 50.000 Menschen sterben (WHO, Schätzzahl 2012). Ihr CO2-Ausstoss ist gewaltig (für eine Begrenzung der Erderwärmung auf 2 Grad darf ein Mensch jährlich nur 2,3 t erzeugen, bei einer vierzehntägigen Karibikfahrt kommt er dagegen bereits allein auf  9 Tonnen (inklusive Flug). Von den anderen Schäden ganz zu schweigen. Das Gewinnstreben der Menschen (Schifffahrtsgesellschaften, Händler), das von deren Statustrieb beherrscht wird und das Glücksbedürfnis der Passagiere andererseits, lassen alle Warnungen sinnlos erscheinen. Die 1,5 m tiefe Lagune von Venedig wurde z. B. für eine Schifffahrtstraße auf 15 Metern ausgebaggert, um das Gewinnstreben und die kurzen oberflächlichen Freuden der Kurzzeitbesucher zu befriedigen – die Stadt selber wurde damit dem verstärkten Zerfall ausgesetzt.

  • Vor 100 Jahren kam dann als Neuerung die Digitalisierung hinzu. Mit der Entwicklung der Mikroprozessoren vor 50 Jahren entwickelte sie sich dann sprunghaft und begann alle Bereiche der Gesellschaft und Wirtschaft zu steuern. Heute werden ihre Algorithmen immer weniger vom Menschen beherrscht, sondern er steht zunehmend vor der Situation, dass sie ihn lenken. Damit beginnt auf der Erde ein neuer Zeitabschnitt.

Auf die Schlussfrage, was der Mensch denn genau genommen letzten Endes sei, kann man je nach seiner geistigen Grundorientierung verschiedene Antworten geben: U. a.

  • eine konkrete Konzentration von Sternenstaub an einem bestimmten Ort im Universum zu einer bestimmten Zeit,
  • eine zufällige Mischung der Gene seiner Art,
  • ein Prägungsergebnis seiner jeweiligen Kultur,
  • eine zunehmende Katastrophe für seine Umwelt,
  • ein evolutionäres Zwischenstadium auf ein unbekanntes Ziel hin,
  • eine von vielen Spielmöglichkeiten im Sein in der Befolgung dessen Gesetze.