4.1 Setzungen, Gedanken
- Das Erkennen dient der Orientierung in einer gegebenen Umwelt (zur Erhaltung der persönlichen Existenz und der Art, allgemein wahrscheinlich einer Energiesteuerung).
- Es ist eine Fähigkeit, über die alle Lebewesen verfügen, die sich bewegen können. Sie beruht auf der Auswertung physikalisch und chemisch empfangener und biologisch verarbeiteter Informationen, auf einer Kommunikation.
- Alle Sinne und Strukturschwerpunkte eines Gehirns haben ihre eigenen vorgegebenen oder eintrainierten Antworten. Sie stehen andererseits untereinander in einer Wechselbeziehung. Alle Erkenntnisse sind deren Ergebnisse.
- Aufgrund dieser Wechselbeziehungen gibt es kein eindeutig festzumachendes Strukturbild einer Erkenntnis. Je nach deren idealtypischen Ausrichtung lassen sich mehrere Formen unterscheiden. Sie kann verstärkt anschauungs- oder verstärkt strukturorientiert sein und damit einen unterschiedlichen Grundcharakter haben.
- Je nach seinem genetischen Potential besitzt der Mensch verschiedene Zugangsweisen zur Umwelt. Sie differieren im Bereich deren sinnes- und deren strukturbetonten Erfassung und schaffen in ihm verschiedene Vorstellungen von ihr.
(So ist die Vorstellung von Wissenschaftlichkeit nur ein sozialer Konsens, der neben ihren überall sichtbaren „Erfolgen“ auch verantwortlich ist für die krankmachende Zerstörung der Umwelt für die der Mensch in seiner Evolution sich entwickelt hat. Sie ist ein Faktor seiner Selbstzerstörung) .
- Eine sinnesorientierte Erkenntnis nennt man auch eine ganzheitliche, intuitive Erkenntnis. Sie ist von ihrem Ansatz her immer subjektiv. (Sie erhielt mit ihrer abnehmenden Bedeutung in der rationalen Welt eine immer größere im Bereich der Kunst und in den Versuchen der menschlichen Rückbesinnung, – hier besonders in den wieder neu entdeckten Formen der sinnlichen Selbstfindung).
Mit ihrem Verlust kehrte für eine Übergangszeit eine spezifische Form der Angst in die zunehmend rationale Welt des Menschen ein, auf die er mit einer besonderen Form der Kultivierung des Religiösen, besonders des Totenkultes reagierte. Seine rationalen Strukturvorstellungen verfälschen sie, indem sie seine logischen Idealsetzungen erst über seine „Anschauung“ in „seine Welt“ integrieren. Die intuitive Erkenntnis steht entwicklungsgeschichtlich und damit bewusstseinsmässig vor seiner rationalen.
Der Erkennende hat als Orientierungsmittel hier kein „Wissen“ innerhalb eines logischen Systems, sondern ein umfassenderes, subjektives, im Rahmen einer sozialen Kommunikation kaum verwertbares „Wissens-“ Bild. Er hat eine „Ein-Sicht“.
(Der Mensch assoziiert hier, erwirbt seine Orientierung über ein seinem Bewusstsein zugrundeliegendes Gefühl, seinem „Bewusstsein“ einer Einheit mit den Objekten seiner Umwelt).
- Das rationale Wissen ist orientiert an sozial vorgegebenen Struktursetzungen, d.h. den Kategorien des Denkens, den Symbolen der Kommunikation und dem grammatischen System der Sprache. Über neues „Wissen“ entscheidet damit weitgehend der Konsens in der Fragestellung und der Grad der Einbindung in die sozial vorgegebenen Denkmuster.
Ein „Wissen“ besteht aus analytischen Bausteinen, die nach einem logischen System zusammengesetzt werden. Ein sezierter Gegenstand wird verfügbar gemacht und ist – da seziert – „tot“. Es entsteht eine Trennung von Subjekt und Objekt. Eine Entfremdung von der Natur, der Existenzgrundlage des Menschen setzt ein. Die Welt wird nicht mehr über die eigene Zugehörigkeit zu einer Einheit sondern nur noch kausal verstanden. Je weiter ein Mensch sich von der Natur entfernt, um so weniger empfindet er seine Verarmung, seinen „Realitätsverlust“.
- Durch die unterschiedlichen Formen seines „Erkennens“ erlebt der Mensch seine Welt unterschiedlich. Es gibt keine zwei Personen mit identischen Gefühlen, Erfahrungen oder einem identischen Wissen.
Seine unterschiedlichen Formen des Erkennens beinhalten für ihn, je nach seinen biologischen oder sozialen Vorgaben, das Erfahren seiner Welt in einer völlig unterschiedlichen Seinsqualität.
(Über das Rationale hat der Mensch seine Unschuld, sein „Paradies“ verloren und ist einsam geworden. Über eine Rückbesinnung auf seine Ursprünge versucht er es wieder zu gewinnen, bzw. über die Suche nach Geborgenheit verstärkt auf das Vorrationale in sich zurückzugreifen).
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„Ideale“, absolute Sinnesorientierung
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„Ideale“, absolute Strukturorientierung
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(Über Sinne und Stoffwechsel mögliche Orientierungsspannweite, – auch in einer vom Menschen verschiedenen Evolutionsgeschichte)
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(Über Struktursetzungen mögliche Orientierungsspannweite, – auch in einer vom Menschen verschiedenen Evolutionsgeschichte)
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← anschauungsorientierte Welt →
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← strukturorientierte Welt →
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Bereich einer dem Menschen nicht mehr zur Verfügung stehenden sinnlichen Informations- und Orientierungswelt
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Bereich einer dem Menschen nicht mehr zur Verfügung stehenden rationalen Struktur- und Kommunikationswelt
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verkümmerter Sinnesbereich
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durch einfühlende Übungen noch erfahrbarer Sinnesbereich
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über Hilfsmittel rational projektierbare Vorstellungswelt
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einfühlend erfahrbare Orientierungswelt
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rational-soziale Kommunikationswelt
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dem Menschen ohne Hilfsmittel zur Verfügung stehende Orientierungswelt
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